Mit dieser Masche hatte keiner der Standbetreiber auf zwei Weinfesten in Rheinhessen gerechnet: Unbekannte Täter haben den dort herrschenden Andrang genutzt, um mit falschen Pfandgläsern Kasse zu machen. Mindestens 1.200 Euro konnten die Gauner auf diesem Weg erbeuten.
Falsche Pfandgläser aus dem Großhandel
Der Trick war einfach, aber effizient. Der oder die Täter kauften sich günstige Wein- und Sektgläser, die im Großhandel zu Preisen unter einem Euro zu haben sind und solchen ähneln, die auf den Festen gegen Pfand ausgegebenen wurden. Auf dem Weinfest in Nackenheim und dem Rebblütenfest in Mainz-Laubenheim versuchte man dann, die Gläser abzugeben und dafür Pfand in Höhe von zwei Euro abzukassieren. Dabei bauten die Betrüger darauf, dass etwaige Unterschiede durch den großen Andrang nicht auffallen würden.
Offenbar klappte dies häufig, aber nicht immer. In Nackenheim wurde Ortsbürgermeisterin Margit Grub am CDU-Stand auf einen Mann aufmerksam, der falsche Sektgläser abgeben wollte, und schickte ihn weg. Mittlerweile ist klar, dass die Betrüger viel dafür taten, um unentdeckt zu bleiben. So warteten sie den Schichtwechsel an den Ständen ab, um dann gleich zehn Gläser auf den Tisch zu stellen. Insgesamt wurden den Weinhändlern so allein in Nackenheim 600 falsche Gläser untergeschoben.
Standbetreiber vertrauen weiter auf Ehrlichkeit
Eine mögliche Lösung für das Problem wären Pfandmarken, die zusammen mit den Gläsern ausgegeben werden. Das allerdings sehen viele Standbetreiber als zu großen Aufwand an. Stattdessen will man weiter auf die Ehrlichkeit der Gäste setzen. Ohne Konsequenzen soll der Betrugsfall dennoch nicht bleiben. Die Polizei geht mehreren Hinweisen nach und versucht, den Tätern das Handwerk zu legen.