home Panorama Schlag gegen Kinderpornografie: Ermittler heben Darknet-Forum mit rund 90.000 Mitgliedern aus

Schlag gegen Kinderpornografie: Ermittler heben Darknet-Forum mit rund 90.000 Mitgliedern aus

Großer Erfolg beim Kampf gegen Kinderpornografie: Wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt (BKA) heute bekanntgaben, ist es nach monatelangen Ermittlungen gelungen, mehrere führende Köpfe der kinderpornografischen Plattform „Elysium“ festzunehmen. Das über das sogenannte Darknet erreichbare Angebot wurde abgeschaltet.

Betreiber und mehrere Verdächtige in Haft

INFO-BOX:
Darknet
Darknet beschreibt ein Peer-to-Peer-Netzwerk, dessen Teilnehmer die Verbidnungen untereinander manuell herstellen. Um neue Personen in das Darknet zu integrieren, müssen sie von anderen Teilnehmern eingeladen oder akzeptiert werden.
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Wie weiter bekannt wurde, war die als Forum aufgebaute Plattform seit Ende 2016 online und hatte zum Zeitpunkt der Abschaltung mehr als 87.000 Mitglieder. Über das Forum seien Bild- und Videoaufnahmen von sexuellem Missbrauch von Kindern sowie Darstellungen sexueller Gewalthandlungen an Kindern getauscht worden, gab das BKA bekannt. Die Plattform habe zum weltweiten Austausch von Kinderpornografie und der Verabredung zum Missbrauch von Kindern gedient.

Als Betreiber des Forums wurde ein 39-jähriger aus dem hessischen Landkreis Limburg-Weilburg identifiziert und bereits am 12. Juni festgenommen. Weitere Verantwortliche aus Deutschland und Österreich sitzen ebenfalls in Untersuchungshaft. Den Beschuldigten wird schwerer sexueller Missbrauch von Kindern sowie die bandenmäßige Verbreitung kinderpornografischer Schriften vorgeworfen.

Darknet nur mit spezieller Software erreichbar

Das Darknet (weitere Informationen siehe Info-Box oben) bezeichnet den Teil des Internets, in dem sich Nutzer dank starker Verschlüsselung völlig anonym begegnen können. Es ist nur mit spezieller Software, wie beispielsweise dem Tor-Browser erreichbar, der die Identität der Nutzer verschleiert. Das Darknet wird nicht von Suchmaschinen wie Google erfasst und lässt sich somit auch nicht vergleichbar durchsuchen. Webseiten können nur durch verschlüsselte Chats oder Darknet-Suchdienste recherchiert werden.

Einen großen Anteil am heutigen Ermittlungserfolg hatte auch die Zentralstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität (ZIT), die zur Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt gehört. Die dortigen IT-Experten sind darauf spezialisiert, Täter mit technischen Mitteln zu überführen. Dazu gehören beispielsweise IP-Adressen aber auch EXIF-Daten von Bildern, die mittels Smartphone oder Digitalkamera aufgenommen wurden.

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