Banken, die sich vor allem auf das Kreditgeschäft spezialisiert haben, fällt das Geldverdienen im Moment schwer. Deshalb ist man händeringend auf der Suche nach neuen Einnahmequellen. Dass dabei auch mit ungewöhnlichen Ideen experimentiert wird, zeigt die Sparkasse Soest. Hier bittet man Online-Banking-Kunden für Klicks zur Kasse.
1. Klick- statt höherer Kontoführungsgebühr
2. Kostenlose Umsatzauskunft nur per Kontoauszugdrucker
Klick- statt höherer Kontoführungsgebühr
Momentan kassiert die Bank bei Kunden, die auf dem Online-Portal unterwegs sind, einen Cent pro Klick. In Zukunft soll dieser Betrag sich sogar verdoppeln. Die Soester versuchen so, andere unpopuläre Maßnahmen zur Geldbeschaffung zu umgehen und setzen auf dieses Modell, anstatt die Kontoführungsgebühren zu erhöhen oder Negativzinsen zu verlangen, die auf lange Sicht viele Kunden vergraulen dürften.
Die Bank selbst ist wenig erfreut über die Aufmerksamkeit, die die Idee aktuell auf sich zieht und wiegelt ab. Das Modell sei nichts Neues und man würde auch nicht jeden Klick in Rechnung stellen, erklärt Thomas Schnabel, der Marketing-Chef des Geldhauses. „Im Menü hin- und herklicken ist kostenlos“, so Schnabel. Nur wenn bestimmte Bereiche wie die Umsatzanzeige aufgerufen werden, wird die Kleinstgebühr fällig. Genutzt werde es zudem nur von einem kleinen Kreis.
Kostenlose Umsatzauskunft nur per Kontoauszugdrucker
Zahlen müssen bisher nur Kunden, die ein Kontomodell mit vergünstigter Kontoführungsgebühr gewählt haben. Während andere Sparer 5 Euro zahlen, liegt diese beim Klick-Konto bei 3,50 Euro. Wer das Online-Portal selten nutzt, kommt also trotzdem günstiger weg. Einen kostenlosen Weg zur Umsatzauskunft muss die Sparkasse von Gesetzes wegen ohnehin anbieten. Dieser führt über den klassischen Kontoauszugdrucker. Andere Banken dürften die Soester Idee trotzdem spannend finden. Gut möglich also, dass die Klickgebühr in Zukunft Schule macht.