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Turkish Stream: Russland und Griechenland vereinbaren Pipeline-Verlängerung

Die Verlängerung der Gaspipeline Turkish Stream ist ein gemeinschaftliches Projekt zwischen Russland und Griechenland, mit welchem die beiden Länder in Europa für Aufsehen gesorgt haben und welches nicht immer zwingend auf Gegenliebe bei den europäischen Vertretern stieß. Bereits im nächsten Jahr soll jedoch diese Zusammenarbeit die nächste Stufe erreichen, wenn die Verlängerung in Griechenland praktisch umgesetzt wird. Die gemeinschaftliche Erklärung unterzeichneten Russlands Energieminister Nowak sowie Griechenlands Minister Lafazanis heute in St. Petersburg.

47 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr

INFO-BOX
Turkstream, zuvor als Turkish Stream bezeichnet, ist ein internationales Projekt einer Gaspipeline mit 4 Röhren, die auf dem Grund des Schwarzen Meeres von der südrussischen Küstenstadt Anapa in die Türkei verlegt werden soll.
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Im Jahr 2019 soll das gemeinschaftliche Projekt seine Fertigstellung erfahren. Ab diesem Zeitpunkt ist geplant, dass 47 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich durch die Leitung strömen. Ausgangspunkt des Memorandums ist die gemeinschaftliche Gründung eines Unternehmens, welches mit der Betreuung der Gasversorgung beauftragt wird. Sowohl Russland als auch Griechenland werden die Finanzierung der Arbeiten auf griechischem Boden übernehmen, jedoch war für dieses Unterfangen Voraussetzung, dass Griechenland dem Bau der Turkish Stream-Pipeline zustimmt. Mit dieser Pipeline möchte der Kreml auch die Balkanstaaten sowie Italien mit russischem Gas versorgen. Das Projekt stieß europaweit vor allen Dingen in Ungarn, Serbien sowie Mazedonien auf großes Interesse, während die westlichen Nationen wie Deutschland, Großbritannien sowie Frankreich Skepsis äußerten.

Griechenland wollte Vorauszahlung auf zu erwartende Gewinne

Griechenland befindet sich derzeitig vor der drohenden Staatspleite und war aus diesem Grund in Person von Finanzminister Varoufakis nach Russland gereist. Die griechische Regierung erhoffte sich von dem Besuch finanzielle Hilfen in Form von Vorauszahlungen der erwarteten Gewinne des geplanten Projekts. Zwischen zwei und fünf Milliarden Euro standen im Raum und Griechenland setzte große Hoffnungen in die russische Hilfe. Diese Hoffnung scheint jedoch verflogen zu sein, da es keinerlei Hinweise auf eine mögliche Vorauszahlung in Bezug auf das Projekt nach aktuellem Stand gibt. Laut dem russischen stellvertretenden Ministerpräsidenten Dworkowitsch denke der Kreml jedoch über finanzielle Hilfen für das finanziell angeschlagene Griechenland nach und versprach Unterstützung für die Suche nach einer Lösung in der europäischen Schuldenfrage. Wladimir Putin und Alexis Tsipras werden sich im Rahmen eines Wirtschaftsforums noch einmal gemeinsam beraten.

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