Im Ringen um die Nachfolge David Camerons als Chef der konservativen Partei und als Premierminister Großbritanniens zeichnet sich ein vorzeitiges Ende ab. Andrea Leadsom, die letzte verbliebene Konkurrentin von Theresa May (Bild), hat heute ihren Rücktritt von der Kandidatur bekannt gegeben.
1. Leadsom nennt fehlenden Rückhalt als Grund
2. Tories wollen Wahl beschleunigen
3. Update: Cameron will am Mittwoch zurücktreten
Leadsom nennt fehlenden Rückhalt als Grund
Theresa May |
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Theresa May arbeitete bis 1983 bei der Bank of England und war danach als finanzielle Beraterin für die UKPA (Association for Payment Clearing Services) tätig. 1997 zog sie ins britische Unterhaus ein und war 2002-2003 Chairman der Konservatien Partei. Seit 2010 ist sie britische Innenministerin. |
Leadsom gilt im Gegensatz zu May als Befürworterin eines schnellen Austritts aus der EU. Deshalb könnte ihr Rückzug auch Einfluss auf den Beginn der Brexit-Verhandlungen haben. Während die Energie-Staatssekretärin zuvor betont hatte, keine Zeit verlieren zu wollen, möchte May, die nun beste Chancen auf den Posten als Premierministerin hat, den Austrittsantrag frühestens im kommenden Jahr stellen. Vor dem Referendum hatte sie sich gegen einen Brexit ausgesprochen, war während der Remain-Kampagne aber kaum in Erscheinung getreten.
Tories wollen Wahl beschleunigen
Die Suche nach einem Nachfolger Camerons als Chef der Tories sollte ursprünglich erst am 9. September enden. Dann wollten May und Leadsom die Parteibasis in einer Urabstimmung entscheiden lassen. Aus der Partei hieß, man wolle nun schneller als geplant eine Entscheidung fällen. Sollte May bestätigt werden, wäre sie die erste Premierministerin seit Margaret Thatcher, die dieses Amt von 1979 bis 1990 innehatte.
Update: Cameron will am Mittwoch zurücktreten
Wie soeben bekannt wurde, wird Premierminister Cameron am Dienstag seine letzte Kabinettssitzung leiten und am Mittwoch zurücktreten. Bereits am Mittwochabend soll Theresa May das Amt der Premierministerin übernehmen.