FIFA-Präsident Joseph Blatter und UEFA-Chef Michel Platini wurden heute von der FIFA-Ethikkommission jeweils für 90 Tage gesperrt. Das gab die Kammer unter dem Vorsitz des deutschen Richters Hans-Joachim Eckert bekannt. Beide sind für diesen Zeitraum von allen nationalen und internationalen Fussball-Aktivitäten ausgeschlossen und müssen ihre Ämter ruhen lassen.
Ermittlungen gegen Blatter und Platini
Weitere Informationen zur FIFA-Ethikkommission auf der Internetpräsenz der FIFA. |
Warum das Geld erst 9 Jahre nach Ende dieser Tätigkeit gezahlt wurde, konnten weder Blatter noch Platini glaubhaft darlegen. So gaben beide unter anderem an, die Zahlung sei schlicht vergessen worden.
Sechs Jahre Sperrre für Koreaner Chung Mong-Joon
Neben Blatter und Platini wurde auch der ehemalige, inzwischen suspendierte FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke für 90 Tage gesperrt. Noch härter erwischte es den ehemaligen FIFA-Vizepräsidenten Chung Mong-Joon, der für sechs Jahre gesperrt wurde und überdies mit einer Geldstrafe in Höhe von 100.000 Schweizer Franken belegt wurde. Dem Koreaner wird vorgeworfen, bei der Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 und 2022 gegen diverse Bestimmungen des Ethikcodex der FIFA verstoßen zu haben.
Ob dies nun der finale Schlussstrich unter die FIFA-Präsidentschaft von Sepp Blatter ist, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht definitiv sagen, Experten halten dies jedoch für sehr wahrscheinlich. Ebenso dürften die Ambitionen von Michel Platini auf den FIFA-Thron mit der heutigen Sperre einen herben Dämpfer erlitten haben. Kurz vor Bekanntwerden der Sperre hatte der Franzose noch mitgeteilt, dass er die fünf Unterstützerbriefe hinterlegt habe, die formell für seine Kandidatur zum FIFA-Präsidenten erforderlich sind.
Die Geschäfte der FIFA führt nun zunächst der Kameruner Issa Hayatou, der seit 1988 Präsident des afrikanischen Fußballverbandes ist. Auch er wurde im Zusammenhang mit seinen Ämtern bei der FIFA sowie im Olympischen Komitee bereits mehrfach mit Korruption in Verbindung gebracht, allerdings bisher nicht rechtskräftig verurteilt.