home Sport Flick-Nachfolge: Julian Nagelsmann wird neuer Trainer des FC Bayern München

Flick-Nachfolge: Julian Nagelsmann wird neuer Trainer des FC Bayern München

Der FC Bayern München bekommt ab der kommenden Bundesligasaison einen neuen Trainer. Julian Nagelsmann, bisher Chefcoach beim Ligarivalen RB Leipzig, unterschrieb am Dienstag einen Vertrag über fünf Jahre bis 2026 beim deutschen Rekordmeister. Der 33-Jährige besaß in Leipzig noch einen Vertrag bis 2023 und soll von den Bayern für eine Rekordsumme von bis zu 25 Millionen Euro aus seinem laufenden Vertrag herausgekauft worden sein.

Nagelsmann: Als Kind in Bayern-Bettwäsche geschlafen

INFO-BOX:
Cheftrainer des FC Bayern
München seit 1998
1998-2004: Ottmar Hitzfeld
2004-2007: Felix Magath
2007-2008: Ottmar Hitzfeld
2008-2009: J. Klinsmann
2009-2011: Louis van Gaal
2011-2013: Jupp Heynckes
2013-2016: Pep Guardiola
2016-2017: Carlo Ancelotti
2017-2018: Jupp Heynckes
2018-2019: Niko Kovac
2019-2021: Hansi Flick
2021-: Julian Nagelsmann
Bayern-Präsident Herbert Hainer zeigte sich glücklich ob der Verpflichtung des neuen Cheftrainers. „Julian Nagelsmann steht für eine neue Trainergeneration. Trotz seiner jungen Jahre hat er schon eine beeindruckende Laufbahn vorzuweisen“, sagte der 66-Jährige auf der Webseite des Klubs. „Wir sind überzeugt davon, dass wir mit Julian Nagelsmann an die großartigen Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen werden.“ Vorstand Oliver Kahn ergänzte: „Allein schon Julians Vertragslaufzeit von fünf Jahren zeigt, wie sehr er sich mit dem FC Bayern identifiziert.“

Nagelsmann selbst, der kürzlich in einer Medienrunde erzählt hatte, schon als Kind immer „in Bayern-Bettwäsche“ geschlafen und Ex-Bayern-Star Lothar Matthäus zum Vorbild zu haben, bedankte sich zunächst bei seinem bisherigen Arbeitgeber. „Ich werde RB Leipzig schweren Herzens verlassen. Leipzig ist etwas Besonders – und dennoch werde ich gehen.“ Er habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihn der Trainerposten in München reize. Nun ergebe sich diese vielleicht einmalige Gelegenheit. „Es ist für mich etwas sehr Spezielles, das Traineramt beim FC Bayern zu übernehmen“, so der gebürtige Landsberger.

Auch Sportdirektor und Topverteidiger verlassen Leipzig

RB Leipzig steht nun hingegen vor einem großen Umbruch. Neben Nagelsmann verlässt auch Sportdirektor Markus Krösche, der möglicherweise Fredi Bobic in Frankfurt beerbt, den Verein. Zudem wechselt Topverteidiger Dayot Upamecano zusammen mit Nagelsmann nach München. Leipzig-Boss Oliver Mintzlaff teilte in einer Erklärung mit, man habe eigentlich nicht vorgehabt, Julian Nagelsmann vorzeitig gehen zu lassen. Auch habe sein Vertrag in Leipzig keinen vorzeitigen Ausstieg vorgesehen. Da der Trainer jedoch gegenüber den Verantwortlichen seinen Wechselwunsch deutlich gemacht habe und auch die finanziellen Vorstellungen des Klubs vonseiten des FC Bayern erfüllt wurden, habe man sich nach intensiven Gesprächen entschieden, „die Tür zu öffnen“.

Zu einem Nagelsmann-Nachfolger wollte sich Mintzlaff hingegen nicht äußern. Man habe eine Shortlist mit drei interessanten Trainer erstellt. Es sei aber „noch nichts entschieden“. Neben Jesse Marsch (Red Bull Salzburg) gehören Medienberichten zufolge auch Oliver Glasner (VfL Wolfsburg) und Pellegrino Matarazzo (VfB Stuttgart) zu den möglichen Kandidaten für die Nagelsmann-Nachfolge.

Weg frei für Hansi Flick als Bundestrainer

Neben der Bekanntgabe der Nagelsmann-Verpflichtung verkündete der FC Bayern auch die Vertragsauflösung von Hansi Flick. Der ursprünglich ebenfalls bis 2023 datierte Vertrag werde im Sommer aufgelöst. Präsident Hainer sagte dazu: „Mein Dank gilt Hansi Flick. Mit tollem Fußball hat er den FC Bayern zu großartigen Erfolgen geführt. Nun haben wir ihm seinen Wunsch erfüllt, den FC Bayern vor Vertragsende zu verlassen. Alles Gute, Hansi!“ Als ein Grund für Flicks vorzeitigen Ausstieg gilt sein angespanntes Verhältnis zu Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Dieser fand zum Abschied versöhnliche Worte: „Bei Hansi Flick möchte ich mich ausdrücklich bedanken“, sagte der Sportchef. Man habe gemeinsam zahlreiche Siege und Titel gefeiert, mit dem Triple 2020 als Höhepunkt. „Diese Erfolge werden mit seinem Namen verbunden bleiben“. Flick gilt als Top-Kandidat für die Nachfolge von Joachim Löw, der das Amt des Bundestrainers nach der Europameisterschaft im Sommer aufgibt.