Dass es ein Elfmeterschießen nach der 63. Spielminute geben kann, wird man wohl in keinem anerkannten Regelwerk des Profi-Fußballs finden. Dennoch konnten die verwunderten mauretanischen Fans genau das im Finale des diesjährigen Super-Cups erleben. Angeblich hatte der Präsident des nordafrikanischen Landes die Verkürzung der Begegnung aus Langeweile angeordnet.
1. Elfmeterschießen statt reguläre Spieldauer
2. Verbandschef verneint Eingriff von oben
Elfmeterschießen statt reguläre Spieldauer
Mauretanien |
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Mauretanien ist ein Staat im nordwestlichen Afrika am Atlantik. Die Präsidialrepublik ist fast dreimal so groß wie Deutschland und besteht mit Ausnahme einer Dornbuschsavannenzone aus Wüste. |
Beim mauretanischen Präsidenten Mohamed Ould Abdel Aziz sorgte die Aussicht, dem wenig mitreißenden Schlagabtausch im Falle einer Verlängerung noch gut eine Stunde folgen zu müssen, für wenig Begeisterung. Aus diesem Grund ordnete er das Ende der regulären Spielzeit an und forderte, direkt zum Elfmeterschießen überzugehen.
Verbandschef verneint Eingriff von oben
Diesem Wunsch folgten die Verantwortlichen – sehr zum Ärger der Fans, Trainer und Spieler. In den Tagen nach dem Spiel ging deshalb eine Welle der Empörung durch das Land. Die Bevölkerung verlangte nach einer Erklärung für den irregulären Eingriff des Staatsoberhauptes. Eine schnelle Antwort hatte man offenbar nicht parat. Nachdem alle offiziellen Stellen mehrere Tage schwiegen, sah sich der Präsident des Fußballverbands zu einer Stellungnahme genötigt, in der er allerdings bestritt, dass Abdel Aziz die Spielverkürzung verfügt hatte. Diese wäre aus organisatorischen Gründen notwendig gewesen und sei mit den Chefs und Trainern der Teams abgesprochen worden.
Ob nun präsidiales Eingreifen oder nicht: Am wenigsten Beschwerden dürfte es von Seiten der FC Tevragh-Zeina-Fans gegeben haben. Ihr Verein konnte sich im Elfmeterschießen den Pokal sichern.