home Technik Gravierende Display-Probleme: Samsung verschiebt Marktstart des Galaxy Fold auf unbestimmte Zeit

Gravierende Display-Probleme: Samsung verschiebt Marktstart des Galaxy Fold auf unbestimmte Zeit

Nur wenige Tage vor dem geplanten Starttermin hat Samsung die Markteinführung des ersten Smartphones mit faltbarem Display auf unbestimmte Zeit verschoben. Dies gab das Unternehmen jetzt in einem Statement bekannt. Zuvor waren bei einigen an Journalisten verteilten Testgeräten des Modells Galaxy Fold massive Display-Probleme aufgetreten. Samsung will nun den Schutz der Bildschirme überarbeiten. Ein neuer Starttermin für das Galaxy Fold steht derzeit noch nicht fest.

Testpersonen zogen versehentlich wichtige Display-Folie ab

Eigentlich war geplant, das Galaxy Fold am 26. April in den USA und am 3. Mai in Europa offiziell auf den Markt zu bringen. Wie Samsung in seiner Erklärung mitteilte, zeigen erste Ergebnisse aus den internen Untersuchungen, dass die Ursache am Scharnier liegen kann. Das Faltgelenk in der Mitte der beiden Bildschirme hatten Experten schon vorab als potenzielle Schwachstelle betrachtet. Samsung betonte jedoch stets, dass die Mechanik für den alltäglichen Einsatz robust genug sei. In einem Fall der defekt zurückgeschickten Smartphones wurden auch Stoffe, die sich im Inneren des Gerätes befanden als Fehlerquelle identifiziert, die die Display-Leistung beeinträchtigten. Zudem hatten mehrere Journalisten ihre Galaxy Fold-Geräte beschädigt, indem sie versehentlich eine Schutzfolie abzogen, die wie die übliche Verpackungsfolie auf Bildschirmen neuer Geräte aussah – jedoch in Wirklichkeit zum Display gehörte. Samsung erklärte bereits, es werde zukünftig eine klar sichtbare Warnung für Verbraucher hierzu geben.

Für Samsung ist die kurzfristige Verschiebung des Starttermins ein herber Rückschlag. Nach anfänglich guten Rezensionen waren bald Berichte über defekte Displays und entsprechend negative Stimmen aufgetaucht. Das Unternehmen versuchte zunächst noch, die betroffenen Geräte auszutauschen, musste dann jedoch erkennen, dass die Probleme bei dem 2.000 Euro teuren Gerät tiefer liegen. Die Situation weckt Erinnerungen an das Debakel mit dem Galaxy Note 7, das Samsung im Herbst 2016 wenige Wochen nach Marktstart wegen Akkubränden zurückrufen und schließlich den Verkauf komplett einstellen musste. Auch wenn die genaue Ursache der defekten Fold-Displays noch nicht feststeht, erhält die Diskussion über die Haltbarkeit faltbarer Smartphones durch die Geschehnisse neue Nahrung. Samsung gibt an, dass das Galaxy Fold während seiner kalkulierten Lebensdauer mindestens 200.000 Mal gefaltet werden kann, was bei 100 Klappvorgängen pro Tag einer Haltbarkeit von rund fünf Jahren entspricht. Da die faltbaren Geräte aber einen Kunststoffüberzug statt einem Glas-Display besitzen, stellte sich schnell die Frage, wie langlebig diese Displays tatsächlich sind.

Huawei Mate X wird noch teurer

Das Galaxy Fold lässt sich wie ein Buch aufklappen, die Display-Diagonale beträgt in aufgeklapptem Zustand 7,3 Zoll. In geschlossenem Zustand bietet es dem Anwender ein relatives kleines Display auf einer der Außenseiten mit einer Diagonale von 4,6 Zoll. Konkurrent Huawei entschied sich indes für eine andere Lösung: Beim für den Sommer angekündigten Mate X bleibt der Falt-Bildschirm auf der Außenseite und nach dem Zusammenklappen wird eine Hälfte davon als Smartphone genutzt. Mit rund 2.300 Euro werden Interessenten aber noch etwas tiefer als beim Samsung Galaxy Fold in die Tasche greifen müssen.