Die Deutsche Bank ist im Zusammenhang mit dem Geldwäsche-Skandal bei der Danske Bank ins Visier der Ermittler geraten. Beamte der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main und des Bundeskrimimalamts seien seit Dienstag in den Räumen der Zentrale in Frankfurt, um Unterlagen zu sichern, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Unterdessen wurde heute bekannt, dass sich der frühere Chef der Danske Bank in Estland, Aivar Rehe, offenbar in der estnischen Hauptstadt Tallinn das Leben genommen hat.
1. 200 Milliarden Euro Schwarzgeld aus der ehemaligen Sowjetunion
2. 1,1 Millionen verdächtige Transaktionen proaktiv gemeldet
200 Milliarden Euro Schwarzgeld aus der ehemaligen Sowjetunion
Korrespondenzbank |
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Eine Korrespondenzbank ist ein Kreditinstitut im Ausland, zu dem eine inländische Bank eine Geschäftsverbindung unterhält, um hierüber Auslandsüberweisungen oder sonstige Auslandsgeschäfte abzuwickeln. Unterhalten beide Institute eine gegenseitige Konto-verbindung, spricht man von A-Korrespondenten, besteht lediglich eine Geschäftsverbindung, handelt es sich um einen B-Korrespondenten. |
Ende vergangenen Jahres hatte die dänische Staatsanwaltschaft Anklage gegen die Danske Bank wegen Geldwäsche erhoben. Neben Deutschland laufen in dieser Sache auch Ermittlungen in weiteren Ländern, darunter in den USA. Aivar Rehe hatte stets zurückgewiesen, von der Geldwäsche Kenntnis gehabt zu haben. Seit Montag hatte die Polizei nach dem 56-Jährigen gesucht. Ein Sprecher der estnischen Polizei teilte mit, man habe seinen Leichnam in der Nähe seines Hauses gefunden. Die „Financial Times“ berichtete unter Berufung auf die Ermittler, dass die Polizei dabei keine Anzeichen für ein Verbrechen gefunden habe. Rehe galt in dem Verfahren nicht als Verdächtiger, sondern trat als Zeuge auf.
1,1 Millionen verdächtige Transaktionen proaktiv gemeldet
Unterdessen erklärte die Deutsche Bank, dass man mit den Behörden kooperiere. Man habe den Sachverhalt selbst umfassend aufgearbeitet und die angeforderten Unterlagen soweit möglich freiwillig herausgegeben. Laut der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main gibt es eine beschuldigte Person, die im relevanten Zeitraum von 2014 bis 2018 für die Deutsche Bank gearbeitet hatte. Die Bank selbst habe proaktiv 1,1 Millionen Transaktionen als verdächtig gemeldet. Bei einer zweistelligen Anzahl an Transaktionen im Volumen von 12,5 Millionen Euro gebe es allerdings den Verdacht, dass die Verdachtsmeldungen zu spät abgegeben wurden oder die Zahlungen von vornherein hätten gestoppt werden müssen.