Der Spielzeughändler Toys ‘R’ Us hat in den USA Insolvenz angemeldet. Die finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens waren schon länger bekannt und hatten jüngst zu einer Abwertung der Kreditwürdigkeit durch Ratingagenturen und Lieferbeschränkungen durch Spielzeughersteller geführt. Nun will sich der Konzern durch den Gläubigerschutz retten.
1. Online-Konkurrenz und Übernahme belasten Geschäft
2. Geschäfte in Deutschland nicht betroffen
Online-Konkurrenz und Übernahme belasten Geschäft
Toys 'R' Us |
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Toys 'R' Us wurde 1948 von Charles Lazarus gegründet und hat seinen Sitz im US-amerikanischen Wayne (New Jersey). Weltweit hat das Unternehmen mehr als 1.500 Filialen, darunter 66 in Deutschland. Die erste deutsche Niederlassung wurde 1987 in Koblenz eröffnet. |
Letzterer hatte dem Konzern in den letzten Jahren zunehmend das Leben schwer gemacht. Zahlreiche Kunden wanderten zur Internetkonkurrenz wie Amazon ab, anstatt einem der rund 1.600 Ladengeschäfte einen Besuch abzustatten. Gleichzeitig wurde das Unternehmen von Altlasten aus dem Jahr 2005 geschwächt. Damals übernahmen Investoren die Kette für 7,5 Milliarden Dollar und bürdeten Toys ‘R’ Us im Anschluss Schulden auf, die den Betrieb erschwerten. Trotz Einnahmen in Höhe von 2,2 Milliarden Dollar machte der Spielzeughändler im zweiten Quartal dieses Jahres 164 Millionen Dollar Verlust.
Geschäfte in Deutschland nicht betroffen
Auf die Geschäfte außerhalb Nordamerikas soll die Insolvenz keine Auswirkungen haben. Wie die für den Handel in Deutschland verantwortliche Toys ‘R’ Us-Zentrale in Köln versicherte, sind die Gesellschaften in Europa, Asien und Australien nicht Teil der in den USA und Kanada stattfindenden Restrukturierungsprozesse. Weiterhin hieß es, man sei zahlungsfähig und das Geschäft laufe hier wie gewohnt weiter. In Deutschland ist die Kette mit 66 Läden vertreten.