home Wirtschaft Vorwerk: Thermomix-Absatz bricht stark ein – Teegerät Temial soll asiatischen Markt erschließen

Vorwerk: Thermomix-Absatz bricht stark ein – Teegerät Temial soll asiatischen Markt erschließen

Das Wuppertaler Familienunternehmen Vorwerk kämpft mit einer Krise bei seiner beliebten Küchenmaschine Thermomix. So ist der weltweite Umsatz 2017 um rund 13 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zurückgegangen. In Deutschland brach er sogar um 22,1 Prozent ein. Nun will das Unternehmen mit einem neuen Gerät gegensteuern, das ab Juni auf den Markt kommen soll.

Temial wird auch online bestellbar sein

Wie Vorwerk heute bekanntgab, soll der Tee-Automat „Temial“ für neue Umsätze sorgen. Dieser soll zur Markteinführung 599 Euro kosten und erstmals nicht nur per Direktvertrieb, sondern auch im Online-Shop des Unternehmens bestellbar sein. In Hamburg soll zudem ein Pop-Up-Store entstehen. Anders als im Kaffee-Segment ist es bisher allerdings noch keinem Automatenhersteller gelungen, Nutzern ein sensorisches Erlebnis zu liefern, das spürbar über dem Einsatz eines herkömmlichen Teebeutels liegt. Hier will Vorwerk nun ansetzen und hat sich statt für ein Kapsel- oder Padsystem für losen Tee entschieden. Zum Start werden hierfür zehn Bio-Teesorten bereit stehen, darunter finden sich beispielsweise Rooibos, Grüner Tee, Kräutertee oder Oolong. Dazu finden Kunden ein umfangreiches Zubehör-Sortiment für die eigene Tee-Zeremonie von passendem Teegeschirr bis hin zu edlem Honig.

Thermomix © vorwerk.de / Vorwerk
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Temial
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Der Teeautomat von Thermomix erkennt die von Vorwerk gelieferten Teesorten anhand eines Verpackungscodes und bereitet diesen dann individuell zu. Nutzer können die Zubereitung überdies über die Temial-App nach ihren Vorlieben steuern und sich einen Überblick über ihren Tee-Konsum verschaffen. Anders als bei Herstellern von Kapsel- und Padmaschinen, wie beispielsweise Nestlé, für die die Kapseln und Pads das eigentliche Geschäft ausmachen, kann Vorwerk mit dem Prinzip des losen Tees kaum zusätzliches Geld verdienen, woraus sich auch der hohe Kaufpreis für das Gerät erklärt. Mit dem Code einer alten Vorwerk-Teepackung dürfte es nämlich ohne weiteres möglich sein, beispielsweise einen Rooibos aus dem Discounter von dem Teegerät aufbrühen zu lassen. Daher ist es für Vorwerk wenig sinnvoll, seine Teegeräte künstlich zu subventionieren.

Vorwerk will Expansion nach China vorantreiben

Der Temial soll für Vorwerk dabei nicht nur ein weiteres Küchengerät für Teeliebhaber sein, sondern auch als Türöffner für den asiatischen Markt fungieren, wo Tee einen weitaus höheren Stellenwert als Kaffee besitzt. Die Marke Vorwerk ist beispielsweise in China auch bei weitem nicht so bekannt wie in Europa. Auch das Prinzip des Direktvertriebs funktioniert dort nicht, stattdessen setzt Vorwerk hier auf Studios, die asiatischen Kunden das Sortiment näher bringen sollen. Die Expansion nach China habe für das Unternehmen Priorität, betont dann auch Reiner Strecker, einer der Vorwerk-Gesellschafter. „China wird für den Thermomix in 2018 der fünftgrößte Markt sein, die Verkäufe steigen weiter“, so Strecker. Man sei zuversichtlich, dass neue Produkte und digitale Applikationen das dynamische Wachstum weiter steigern.

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Ralf Schmidl

Als Politologe und Online-Redakteur kümmert sich Ralf auf News-Mag in erster Linie um die Bereiche Politik und Wirtschaft. Aber auch zu Lifestyle-Themen wie Smart Living, Car-Trends oder Verbraucherschutz steuert er regelmäßig Artikel auf News-Mag bei.

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