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Penitax: Überteuerte Scherz-Apps sorgen für Wirbel im Google Play Store

Ein slowakischer Entwickler sorgt im Google Play Store derzeit für Aufsehen. Tausendfach wurden die Apps von Penitax bereits aus dem Software-Shop für Googles Android-Betriebssystem heruntergeladen und können zum Teil hunderte positive Bewertungen vorweisen, obwohl die Preise mit bis zu 350 Dollar deutlich über dem Durchschnitt liegen. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, erhält in den meisten Fällen trotzdem kaum mehr als eine Bildergalerie.

Zehntausende Downloads und Hunderte positive Bewertungen

App-Seiten wie die von Penitax’ „I Am Not Rich“ liefern auf den ersten Blick ein überraschendes Bild. Obwohl die App-Beschreibung nur aus den Sätzen „Ich bin nicht reich! Ich bin arm!“ besteht, wurde die Anwendung offenbar mehr als 10.000 Mal installiert und bringt es auf über 600 Bewertungen, von denen mehr als die Hälfte positives Feedback geben. Dort ist beispielsweise von einem Nutzer zu lesen, bei „I Am Not Rich“ handle es sich um das perfekte Spiel. Ein anderer bestätigt, der Download habe sich gelohnt.

Penitax-Apps im Google Play Store – Screenshot: news-mag.de

Wer sich alle Bewertungen anschaut, kann jedoch einen anderen Eindruck bekommen. Gut ein Drittel der Rezensenten kommen zum Ergebnis, die App sei „Müll“, der „nichts wert“ ist und „nichts tauge“. Dies dürfte tatsächlich die Meinung vieler Nutzer sein, besonders derer, die 350 Euro für den Download bezahlt haben. Schließlich beschränkt sich auch diese Penitax-App auf das Anzeigen weniger Bilder.

Preisaktionen locken Nutzer an

Wie der Entwicklung dennoch zu derart hohen Downloadzahlen kommt, ist leicht erklärt: Weil die Anwendungen zeitweise kostenlos angeboten werden, sammeln sich Nutzer, um einen kurzen Blick auf das vermeintliche Schnäppchen zu werfen. Manche hinterlassen dann auch eine offenbar ironisch gemeinte positive Bewertung, die andere tatsächlich zum Kauf verleiten könnte. Dem Entwickler hat dies bereits die Kritik eingebracht, er würde seine Kunden betrügen. Davon will dieser allerdings nichts wissen, weil er keine falschen Versprechungen mache und die App bei Nichtgefallen zurückgegeben werden kann. Auch Google nahm die hohen Preise und die fehlende Funktion der Anwendungen bisher nicht zum Anlass, diese zu sperren, weil das allein keinen Verstoß gegen die Nutzungsrichtlinien darstellt.

Bleibt den Nutzern nur, zweimal darüber nachzudenken, ob man derart viel Geld für eine App mit zweifelhaftem Nutzen ausgeben möchte. Daraus, dass es tatsächlich zahlende Kunden gab, macht Penitax keinen Hehl. Etwa 20 Nutzer sollen in den vergangenen Monaten bei den Scherzanwendungen zugeschlagen haben.

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Ralf Schmidl

Als Politologe und Online-Redakteur kümmert sich Ralf auf News-Mag in erster Linie um die Bereiche Politik und Wirtschaft. Aber auch zu Lifestyle-Themen wie Smart Living, Car-Trends oder Verbraucherschutz steuert er regelmäßig Artikel auf News-Mag bei.

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