Den Glauben, dass Privates im Netz immer privat bleibt, dürften viele Internetnutzer spätestens mit den Enthüllungen Edward Snowdens verloren haben. Das Interesse an Wegen zur Verschlüsselung der eigenen Korrespondenz ist deshalb hoch. Jetzt hat die Telekom in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) ein Programm vorgestellt, mit dem auch Laien ihre Mails vor den Augen Dritter schützen können.
1. Automatisierte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
2. Mehr digitale Souveränität für Bürger
Automatisierte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Volks- Verschlüsselung |
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Mit der Volksverschlüsselung soll die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in der Bevölkerung verbreitet und dadurch der Schutz der elektronischen Kommunikation von Privatpersonen und Unternehmen erhöht werden. Die Verschlüsselung stellt sicher, dass der Absender die Nachricht so verschlüsseln kann, dass sie nur der intendierte Empfänger wieder entschlüsseln kann. |
Verfügbar ist die Volksverschlüsselung derzeit nur für Windows und arbeitet mit den Mail-Programmen Microsoft Outlook und Mozilla Thunderbird zusammen. Die Verantwortlichen planen aber, die Unterstützung auch auf Web-Clients auszudehnen, sofern sich deren Betreiber ebenfalls mit dem Fraunhofer-Institut zusammentun. Außerdem sollen Varianten der Software für MacOS, Linux, iOS und Android veröffentlicht werden.
Mehr digitale Souveränität für Bürger
Der Leiter des Fraunhofer SIT, Michael Waidner, sieht in der Veröffentlichung der Software einen wichtigen Beitrag zur Privatsphäre im Internet. „Mit der Volksverschlüsselung können Bürgerinnen und Bürger ihre digitale Souveränität verbessern und sich wirkungsvoll vor unerwünschter Massenüberwachung schützen“, erklärte er anlässlich der Vorstellung. Mit der Anwendung wollen die Initiatoren einen Beitrag zur Erfüllung der „Charta zur Stärkung der vertrauenswürdigen Kommunikation“ leisten. Diese wurde Ende 2015 von Innenminister Thomas de Maizière (CDU) und Wirtschaftsvertretern beschlossen.