home Wirtschaft US-Pharmariese Pfizer erwartet 26 Milliarden Dollar Gewinn aus Impfstoff Comirnaty

US-Pharmariese Pfizer erwartet 26 Milliarden Dollar Gewinn aus Impfstoff Comirnaty

Die Partnerschaft mit dem deutschen Biotechunternehmen BioNTech lässt beim US-Pharmakonzern Pfizer die Kassen klingeln. Der Pfizer-Vorstand hob seine Umsatzziele für das Vakzin jetzt auf 26 Milliarden Dollar an. Zuvor hatte das Unternehmen diese auf 15 Milliarden Dollar beziffert. Dabei geht das Management für 2021 von 1,6 Milliarden ausgelieferten Impfdosen aus. Insgesamt soll der Konzernumsatz auf 70,5 bis 72,5 Milliarden Dollar steigen.

USA: Comirnaty-Zulassung für 12-15-Jährige steht bevor

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Pfizer
Pfizer wurde von Charles Pfizer und seinem Cousin Charles F. Erhart als Charles Pfizer & Company 1849 in Brooklyn, New York, gegründet. Das erste Produkt des Unternehmens war ein Mittel gegen Parasiten. Heute ist Pfizer nach Novartis und Roche eines der größten Pharmaunternehmen der Welt. Zu seinen bekanntesten Produkten zählen Edronax (Depressionen), Aricept (Alzheimer) und das Potenzmittel Viagra.
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Im ersten Quartal spülte der Corona-Impfstoff Comirnaty allein etwa 3,5 Milliarden Dollar in die Kassen. Aber auch bei anderen Produkten, etwa gegen Krebs, konnte Pfizer zulegen. Im vorbörslichen US-Handel legten die Aktien des Unternehmens daraufhin um fast zwei Prozent zu. Konzernweit stieg der Umsatz im Berichtzeitraum im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent auf knapp 14,6 Milliarden Dollar, der Gewinn kletterte unter dem Strich auf fast 4,9 Milliarden Dollar.

Anfang des Jahres hatte Pfizer noch mit einem Gesamtumsatz von maximal 61,4 Milliarden Dollar gerechnet. Selbst dies wäre schon ein Zuwachs von 47 Prozent gewesen, der nun nochmals deutlich getoppt wird. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie soll bei 3,55 bis 3,65 Dollar je Aktie herauskommen. Bislang hatte Pfizer seinen Aktionären bestenfalls 3,20 Dollar in Aussicht gestellt.

„Ich bin extrem stolz darauf, wie wir in das neue Jahr gestartet sind“, sagte Konzernchef Albert Bourla in New York bei der Vorstellung der Zahlen. Selbst ohne den Rückenwind durch das Vakzin seien die Umsätze aus eigener Kraft um rund acht Prozent geklettert. Pfizer und BioNTech hatten erst kürzlich in den USA die Erweiterung der Notfallzulassung für Comirnaty auch für die Verwendung bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren beantragt. Laut Meldungen verschiedener US-Medien könnten die dortigen Behörden dafür schon in wenigen Tagen grünes Licht geben. Auch die europäische Arzneimittelagentur EMA prüft aktuell einen entsprechenden Antrag der beiden Hersteller. Bisher dürfen nur Personen über 16 Jahren das Vakzin erhalten.

Partnerschaft mit BioNTech erwies sich als Glücksgriff

Pfizer hatte im Frühjahr vergangenen Jahres eine Partnerschaft mit dem Mainzer Unternehmen BioNTech über die Entwicklung und Vermarktung eines COVID-19-Impfstoffs außerhalb Chinas vereinbart. Dieser Deal erwies sich als Glücksgriff. Comirnaty wurde der erste weltweit erfolgreich zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus mit Notfallgenehmigungen in Großbritannien Anfang Dezember 2020, gefolgt von den USA und der EU noch vor Weihnachten. Entwicklungs- und Produktionskosten sowie den Bruttogewinn aus dem Impfstoff teilen die beiden Partner zu 50 Prozent untereinander auf.