„Respektrente“ ist das Wort des Jahres 2019. Dies gab die Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) soeben in Wiesbaden bekannt. Das Wort bezieht sich auf die geplante Einführung einer Grundrente für Männer und Frauen, die trotz langer Erwerbstätigkeit bisher nur eine sehr geringe Rente beziehen. Der Begriff wird insbesondere mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in Verbindung gebracht.
1. „Rollerchaos“ und „Fridays for Future“ auf den Plätzen
2. Signifikanz und Popularität wichtiger als Häufigkeit
„Rollerchaos“ und „Fridays for Future“ auf den Plätzen
Wort des Jahres |
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1991: Besserwessi 1992: Politikverdrossenheit 1993: Sozialabbau 1994: Superwahljahr 1995: Multimedia 1996: Sparpaket 1997: Reformstau 1998: Rot-Grün 1999: Millennium 2000: Schwarzgeldaffäre 2001: Der 11. September 2002: Teuro 2003: Das alte Europa 2004: Hartz IV 2005: Bundeskanzlerin 2006: Fanmeile 2007: Klimakatastrophe 2008: Finanzkrise 2009: Abwrackprämie 2010: Wutbürger 2011: Stresstest 2012: Rettungsroutine 2013: GroKo 2014: Lichtgrenze 2015: Flüchtlinge 2016: postfaktisch 2017: Jamaika-Aus 2018: Heißzeit |
Auf Platz Zwei wählte die Jury das Wort „Rollerchaos“. Dieses ist als Beschreibung für die Zustände gebräuchlich, die in vielen deutschen Großstädten herrschen, in denen zahlreiche Unternehmen in diesem Jahr mietbare E-Roller aufgestellt haben. Die Roller, zunächst angekündigt als Beitrag zur Verkehrswende, führten inzwischen in ihrer ausufernden Masse, ihrer geringen Robustheit und den vielfach unsachgemäßen Gebrauch durch die Nutzer zu zahlreichen Problemen. Fraglich bleibt dadurch umso mehr, ob sie tatsächlich einen sinnvollen Beitrag zu einer umweltfreundlicheren Stadt leisten können.
Auf dem dritten Platz landete mit „Fridays for Future“ ein Anglizismus, der „wie kein anderer Ausdruck“ für eine junge Generation stehe, die bereit sei, für ihre Zukunft auf die Straße zu gehen, so die Jury. Die vielerorts freitags zur Schulzeit stattfindenden Demonstrationen mit dem Ziel, auf die Gefahren des Klimawandels aufmerksam zu machen, seien „eines der beherrschenden Themen des Jahres 2019“ gewesen. Auf den Plätzen Vier bis Zehn landeten die Begriffe „Schaulästige“, „Donut-Effekt“, „brexitmüde“, „gegengoogeln“, „Bienensterben“, „Oligarchennichte“ und „Geordnete-Rückkehr-Gesetz“.
Signifikanz und Popularität wichtiger als Häufigkeit
Seit 1977 kürt die Gesellschaft für deutsche Sprache jährlich im Rahmen der Aktion „Wort des Jahres“ Begriffe, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben. Im vergangenen Jahr hatte sich die Jury dabei für das Wort „Heißzeit“ entschieden, das nicht nur einen besonders heißen Sommer ausdrückt, sondern gleichzeitig auch auf den Klimawandel Bezug nimmt und durch seine Ähnlichkeit zu „Eiszeit“ sprachlich eine interessante Wortbildung sei. Im Jahr 2017 hatte es „Jamaika-Aus“ an die Spitze des Rankings geschafft. Für einen Platz auf der Liste ist nach Angaben der Gesellschaft allerdings nicht die Häufigkeit, sondern die Signifikanz und Popularität eines Begriffs entscheidend.