home Auto, Wirtschaft Batteriefertigung: Tesla verzichtet auf staatliche Förderung in Milliardenhöhe

Batteriefertigung: Tesla verzichtet auf staatliche Förderung in Milliardenhöhe

Der US-Autobauer Tesla verzichtet für die geplante Batterie-Fertigung im brandenburgischen Grünheide auf eine mögliche staatliche Förderung in Milliardenhöhe. Tesla habe das Bundeswirtschaftsministerium und das Wirtschaftsministerium Brandenburg darüber informiert, dass es eine Teilnahme an dem zweiten europäischen Großvorhaben zur Batteriezellfertigung (EuBatIn) nicht weiter verfolgen möchte, hieß es von dem Autobauer.

Tesla zieht Förder-Antrag über 1,135 Milliarden Euro zurück

INFO-BOX:
Tesla
Tesla wurde im Juli 2003 von Martin Eberhard und Marc Tarpenning gegründet. 2004 wurde Elon Musk Aufsichtsrats-vorsitzender und stieg zur prägenden Figur von Tesla auf. Die Gründer verließen 2008 das Unternehmen.
mehr dazu
Wie der „Tagesspiegel“ zuerst berichtete, sei die Zahlung in Höhe von 1,135 Milliarden Euro eigentlich schon unter Dach und Fach gewesen. Das Bundeswirtschaftsministerium von Peter Altmaier (CDU) hatte demnach erst am vergangenen Freitag grünes Licht für die Förderung geben. Kurz danach kam die Absage, einen entsprechenden Antrag habe man zurückgezogen, so das Unternehmen. „Tesla hält weiterhin an seinen Planungen für die Batteriefabrik in der Gigafactory Berlin-Brandenburg fest, verzichtet aber auf die staatliche IPCEI-Förderung (transnationales Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse).

Nach Ansicht des Bundeswirtschaftsministeriums zeige das Festhalten Teslas an der geplanten Batteriefabrik, „dass Deutschland ein attraktiver Wirtschaftsstandort ist und ausländische Investoren in Deutschland und Brandenburg investieren“. Die nun von Tesla nicht genutzten Fördergelder stünden nun anderen Vorhaben zur Verfügung. Die Beihilfe für das Projekt in Grünheide hatte die EU-Kommission zuvor bereits genehmigt.

Gigafactory 4 soll 10.000 Arbeitsplätze schaffen

Tesla baut derzeit in Grünheide seine erste europäische Elektroautofabrik und zusätzlich auch ein Batteriewerk. Tesla-Chef Elon Musk will die Produktion dort noch im laufenden Jahr starten. Bisher fehlt dem US-Konzern allerdings noch die endgültige Baugenehmigung, mit der aber noch in diesem Jahr gerechnet wird. Am Montag ging eine erneute Online-Erörterung von Kritikern des Projekts zu Ende. Für das Batteriewerk bemühen sich die US-Amerikaner zusätzlich um eine Regionalförderung, die bisher noch nicht genehmigt wurde.

Nichtsdestotrotz sind die Arbeiten an der Fabrik bereits weit fortgeschritten. Rückenwind bekommt das Projekt, das in Brandenburg mehr als 10.000 Arbeitsplätze schaffen soll, auch aus der Politik. Die Entscheidung von Tesla, am Standort Brandenburg eine hochmoderne Batteriezellfabrik aufzubauen, führe zu Entwicklungen in der Region und sei auch für das Land ein Gewinn, teilte das Brandenburger Wirtschaftsministerium mit. In der sogenannten Gigafactory 4 sollen jährlich etwa 500.000 Elektrofahrzeuge vom Band rollen.