Legale Drogen wie Alkohol und Tabak sind nach wie vor für den größten Teil der Suchtproblematik in Deutschland verantwortlich. Das geht aus dem aktuellen „Jahrbuch Sucht“ hervor, das die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) heute veröffentlicht hat. Zwar sank die Alkoholmenge im Vergleich zur vorangegangenen Studie um knapp zweieinhalb Prozent, die Deutschen trinken im Durchschnitt aber noch immer rund eine Badewanne voll Bier, Wein, Sekt oder anderem Hochprozentigen pro Jahr.
1. 2017 mehr als 22.000 Alkohol-Patienten unter 20 Jahren
2. Cannabis bleibt beliebteste illegale Droge
2017 mehr als 22.000 Alkohol-Patienten unter 20 Jahren
DHS Jahrbuch Sucht 2019 |
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Auch beim Tabak ist ein Rückgang zu verzeichnen: Die Zahl der Zigaretten, die alle Deutschen zusammen konsumierten, sank 2018 im Vergleich zum Vorjahr um rund zwei Prozent auf etwa 74 Millionen. Dafür stieg der Verkauf von Zigarren und Zigarillos um 6,5 Prozent, bei Pfeifentabak und Feinschnitt waren es fast drei Prozent. Vom Tabakkonsum sind aber auch die betroffen, die gar nicht selbst rauchen. So zeigte eine 2015 erschienene Studie, dass jeder zehnte Erwachsene Nichtraucher regelmäßig Passivrauch ausgesetzt ist. An Lungenkrebs, COPD und anderen Folgen des Tabakkonsums sterben pro Jahr in Deutschland rund 120.000 Menschen. Unverändert hoch ist nach den Zahlen der DHS der Medikamentenmissbrauch. So sind nach Schätzungen etwa 1,2 bis 1,5 Millionen Menschen in Deutschland abhängig von Beruhigungs- und Schlafmitteln – vor allem ältere Menschen und Frauen. Dazu kommen weitere 300.000 Menschen, die süchtig nach anderen Medikamenten sind.
Cannabis bleibt beliebteste illegale Droge
Ein unverändertes Bild zeigt sich beim Konsum illegaler Drogen. Sowohl bei Jugendlichen als auch bei Erwachsenen war Cannabis die mit Abstand am häufigsten konsumierte illegale Droge. Etabliert hat sich dabei der Bestellweg über das Darknet. Hier bestellen Konsumenten Cannabis, Ecstasy und andere Drogen über verschlüsselte Internetseiten und bekommen diese per Post zugeschickt. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 1.276 Rauschgifttote registriert. Dabei lässt sich beobachten, dass deren Alter stetig steigt – 2017 lag es bei 39 Jahren. Dieser Trend geht mit einer zunehmenden Anzahl von Drogentoten durch Langzeitschädigungen einher.