Die schnelle Ausbreitung des Zika-Virus in Südamerika sorgt bei Experten für Besorgnis. Gab es Anfang 2015 nur einige wenige Fälle, haben sich in den vergangenen Monaten Tausende infiziert. Auch in Europa und Deutschland sind mittlerweile Patienten positiv auf den Erreger getestet worden. Eine Gefahr, dass das Virus auch hierzulande Fuß fasst, sehen Wissenschaftler derzeit jedoch nicht.
Asiatische Tigermücke als Überträger
Zika-Virus |
---|
Das Zika-Virus gehört zur Gattung Flavivirus der Familie Flaviviridae. Das Virus wurde erstmals 1947 aus einem gefangen gehaltenen Rhesusaffen einer Forschungsstation im Zika Forest in Entebbe, Uganda, isoliert und erhielt daher seinen Namen. |
Bei den in Deutschland aufgetretenen Fällen handelt es sich um Personen, die im Ausland mit dem Virus in Kontakt gekommen sind. Damit diese seltenen Infektionen zum Ausgangspunkt einer weiteren Verbreitung werden, müssten die Betroffenen hierzulande von einer Tigermücke gestochen werden. Dies ist nach Ansicht der Fachleute selbst im Sommer äußerst unwahrscheinlich. Problematisch könnte die Situation werden, wenn die Mücke sich weiter im Land ausbreitet und gleichzeitig mehr Reisende erkrankt nach Deutschland zurückkehren.
Zika-Virus Gefahr für Ungeborene
Auch wenn die Fachleute aufgrund der schnellen Verbreitung des Zika-Virus Handlungsbedarf sehen, besteht kein Grund, in Panik zu verfallen. Im Vergleich zu anderen Tropenkrankheiten gilt das Virus als relativ ungefährlich. Nur in 20 Prozent der Fälle treten bei Infizierten Symptome einer Erkrankung auf, die von Hautausschlag über Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und in seltenen Fällen bis zum Erbrechen reichen. Die Beschwerden klingen bereits nach einigen Tagen wieder ab, tödlich ist eine Erkrankung in der Regel nicht. Gefahr scheint vom Zika-Virus vor allem für Ungeborene auszugehen. Die Infektion könnte eine Ursache für Missbildungen sein, die bei Neugeborenen in Südamerika derzeit verstärkt auftreten. Ein wissenschaftlicher Nachweis dafür steht bislang aber noch aus.