Überall im Supermarkt ist Verbrauchertäuschung an der Tagesordnung. Hersteller versuchen immer wieder mit vielen Tricks, den Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen. Viele Produkte haben dabei in Wirklichkeit wenig mit dem gemein, was in großen Lettern auf der Verpackung prangt. Bereits zum achten Mal hat die Verbraucherorganisation „Foodwatch“ daher zur Wahl des „Goldenen Windbeutel“ aufgerufen und dazu fünf Produkte nominiert, die nach Ansicht der Verbraucherschützer besonders dreiste Mogelpackungen sind.
1. Mehr als 100 Vorschläge eingereicht
2. „Naturbelassener“ Eintopf mit zehn Zusatzstoffen
3. Kein Unternehmen nahm den Preis bisher an
Mehr als 100 Vorschläge eingereicht
Verbraucher hatten dazu in den letzten Wochen auf der Plattform „schummelmelder.de“ die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Produkte hochzuladen, von denen sie sich getäuscht fühlen. Aus mehr als 100 Vorschlägen wurden nun fünf Kandidaten ausgewählt, unter denen die Verbraucher noch bis zum 02. Dezember den „Goldenen Windbeutel 2018“ wählen können (siehe Info-Box). Angeführt wird die Kandidatenliste vom „Glacéau Smartwater“ aus dem Hause Coca Cola. Hinter dem als „Dampf-destilliertem“ Wasser steckt ein einfacher Trick: Das Wasser wird zunächst verdampft und dann wieder aufgefangen. Verloren gegangene Mineralstoffe werden anschließend künstlich wieder hinzugefügt. Dieser Vorgang ist ernährungsphysiologisch nicht nur völlig unnütz, Coca Cola lässt sich diese Prozedur auch teuer bezahlen: Mit 1,65 Euro pro Liter ist das „smarte“ Wasser bis zu sieben Mal teurer als herkömmliches Mineralwasser. Aus Sicht der Verbraucherschützer ist dies nichts anderes als Abzocke mit dem Grundnahrungsmittel Wasser.
„Naturbelassener“ Eintopf mit zehn Zusatzstoffen
Goldener Windbeutel 2018 |
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Wer verdient den „Goldenen Windbeutel 2018“ für die dreisteste Werbelüge des Jahres? Klicken Sie auf „mehr dazu“ und stimmen Sie noch bis zum 02. Dezember ab! |
Das „Kids Tomato Ketchup“ von Heinz schadet mit zu viel Zuckern den Kindern und zockt gleichzeitig die Eltern ab. Die Kids-Variante kostet bis zu 40 Prozent mehr als das Erwachsenen-Pendant – der Ketchup ist aber exakt derselbe. Nach Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollen gezuckerte Ketchups überdies gar nicht bei Kindern beworben werden. Als „ideal für den kleinen Snack mit Milch zwischendurch“ bewirbt Hersteller Schwartau seinen Müsli-Riegel „Corny Milch“. Statt einer gesunden Zwischenmahlzeit mit einem „Plus an Calcium“ besteht das Produkt aber zur Hälfte aus Fett und Zucker.
Kein Unternehmen nahm den Preis bisher an
Dem Hersteller des Produkts mit den meisten Stimmen will Foodwatch den Negativpreis am Firmensitz überreichen – angenommen hat ihn bislang jedoch noch kein Unternehmen. Im vergangenen Jahr wählten die Verbraucher den „babygerechten“ Kinderkeks von Alete zur „Werbelüge des Jahres“.
Mit der Online-Wahl wollen die Verbraucherschützer auf Täuschungen im Lebensmittelbereich aufmerksam machen und bessere gesetzliche Kennzeichnungsvorschriften erreichen.