home Panorama Hohes Defizit: Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung könnte 2016 um 0,3 Prozent steigen

Hohes Defizit: Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung könnte 2016 um 0,3 Prozent steigen

Für Pflichtversicherte werden die Krankenkassenbeiträge im kommenden Jahr mit großer Wahrscheinlichkeit steigen. Im ersten Halbjahr 2015 haben die gesetzlichen Versicherer ein Defizit von knapp einer halben Milliarde Euro zu vermelden. In Regierungskreisen erwartet man schon jetzt, dass der bisherige Beitragssatz nicht gehalten werden kann.

Beitragssteigerungen um bis zu 0,3 Prozent möglich

In seinen Prognosen für das kommende Jahr geht das Finanzministerium deshalb von einer Steigerung des durchschnittlichen Zusatzbeitrags bei der Gesetzlichen Krankenversicherung aus, schreibt die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf den Finanzplan des Bundesfinanzministers Wolfgang Schäuble. Wie hoch die zusätzliche Belastung für die Versicherten (Zusatzbeitrag) sein wird, ist allerdings noch nicht klar. Laut Gesundheitsexperten könnte diese bei bis zu 0,3 Prozent liegen, wodurch der Beitragssatz von aktuell 15,5 auf 15,8 Prozent steigen würde.

Viele Versicherer melden Verluste

INFO-BOX
Der einkommensabhängige Zusatzbeitrag wurde in Deutschland zum 1. Januar 2015 in der gesetzlichen Krankenversicherung eingeführt.
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Mit unzureichenden Mitteln haben offensichtlich mehrere Versicherer zu kämpfen. Laut Umfragen des „Handelsblatts“ hat sich das Defizit bei den Innungskrankenkassen in den letzten zwölf Monaten fast verdoppelt und liegt jetzt bei 118 Millionen Euro. Bei den Betriebskrankenkassen fällt das Minus mit 100 Millionen Euro ähnlich, bei den Ersatzkassen mit 191 Millionen Euro sogar deutlich höher aus. Letztere stehen dennoch besser als im vergangenen Jahr da.

Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) müssen ebenfalls damit rechnen, nicht kostendeckend arbeiten zu können. Laut eines Berichts der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ beläuft sich die Summe der fehlenden Mittel hier auf etwa 110 Millionen Euro.

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