Japan hat der Opfer des Atombombenabwurfs auf Hiroshima vor 75 Jahren gedacht. Bei der wegen der anhaltenden Corona-Pandemie stark verkleinerten Gedenkzeremonie legten die Teilnehmer um 8.15 Uhr Ortszeit zum Klang der im Friedenspark befindlichen Friedensglocke eine Gedenkminute ein. Zu diesem Zeitpunkt hatte der US-Bomber Enola Gay am 6. August 1945 die erste Atombombe mit dem Namen Little Boy über der Stadt im Westen des Landes abgeworfen.
1. Mehr als 200.000 Tote durch US-Atombombenabwürfe 1945
2. Guterres: „Atomwaffen vollständig eliminieren“
Mehr als 200.000 Tote durch US-Atombombenabwürfe 1945
Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki |
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Die US-amerikanischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki geschahen zum Ende des Zweiten Weltkrieges am 6. und 9. August 1945. Es waren die bislang einzigen Einsätze von Atomwaffen in einem Krieg. Den Befehl zum Einsatz der damals neuen Waffe gab US-Präsident Harry S. Truman im Haus Erlenkamp in Potsdam, wo die amerikanische Delegation während der Potsdamer Konferenz Quartier bezogen hatte. Ziel war die möglichst schnelle Kapitulation Japans. Diese erfolgte am 2. September 1945, womit der Zweite Weltkrieg auch in Asien beendet war. |
Zehntausende Bewohner von Hiroshima waren bei dem Abwurf der amerikanischen Atombombe damals sofort ums Leben gekommen, insgesamt starben bis Ende 1945 schätzungsweise 140.000 Menschen an den Folgen. Drei Tage nach Hiroshima warfen die Amerikaner eine zweite Atombombe („Fat Boy“) über der Stadt Nagasaki ab, wodurch weitere 70.000 Menschen starben. Kurz danach kapitulierte das japanische Kaiserreich. Hiroshima ist heute ein weltweites Symbol für Krieg – und mit dem Friedenspark und der unter anderem darin befindlichen Ruine der bei dem Bombenabwurf zerstörten ehemaligen Industrie- und Handelskammer (siehe Bild oben) auch eines des Friedens. Auch Bundesaußenminister Heiko Maas warnte in einer Erklärung eindringlich vor einer neuen Runde atomaren Wettrüstens. „Die nukleare Abrüstung stagniert. Neue Technologien lassen gefährliche Ungleichgewichte entstehen“, so der SPD-Politiker. Nordkorea fordere mit seinem Griff nach Atomwaffen die gesamte Weltgemeinschaft heraus. Deshalb müsse 75 Jahre nach der Katastrophe Hiroshima ein „neuer Impuls für Rüstungskontrolle und nukleare Abrüstung“ ausgehen.
Guterres: „Atomwaffen vollständig eliminieren“
Ähnlich äußerte sich UN-Generalsekretär António Guterres. „Spaltung, Misstrauen und mangelnder Dialog drohen die Welt zu einem ungezügelten strategischen Nuklearwettbewerb zurückzubringen“, so Guterres in einer Video-Botschaft. Das Netz aus Rüstungskontrolle, Transparenz und vertrauensbildenden Instrumenten franse aus. „Staaten, die Atomwaffen besitzen, modernisieren ihre Arsenale und entwickeln neue und gefährliche Waffen und Trägersysteme“. Das Risiko, dass Atomwaffen absichtlich, versehentlich oder durch Fehleinschätzungen eingesetzt werden, sei „zu hoch“, als dass sich solche Trends fortsetzen dürften. Der einzige Weg, um das nukleare Risiko vollständig zu beseitigen, sei daher „Atomwaffen vollständig zu eliminieren“.