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Olympische Spiele in Tokio finden ohne Zuschauer statt

Die Olympischen Spiele in Tokio finden gänzlich ohne Zuschauer statt. Zur Eindämmung des Coronavirus werde auch kein heimisches Publikum zu den Wettkämpfen zugelassen, teilte Olympiaministerin Tamayo Marukawa nach Gesprächen von IOC-Präsident Thomas Bach mit Vertretern unter anderem der japanischen Regierung und der Stadtverwaltung Tokios mit. Zuvor war aufgrund der erneut ansteigenden Corona-Infektionen der Corona-Notstand bis 22. August in Tokio ausgerufen worden.

Olympia auch für Japaner nur im TV

INFO-BOX:
Olympische Sommerspiele 2020
Tokio richtet die Spiele der XXXII. Olympiade aus. Zuletzt fanden die Spiele dort 1964 statt, nachdem man sich 1960 vergeblich beworben hatte. 2016 unterlag Tokio Rio de Janeiro. Erstmals vertreten sind die Sportarten Surfen, Sportklettern, Skateboard, Karate, Baseball und Streetball.
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Eigentlich sollten 10.000 Fans aus dem Inland in die Stadien bei den Olympischen Spielen dürfen. Doch daraus wird nun nichts. In Tokio und in drei Nachbarpräfekturen werden die Arenen während der Spiele leer bleiben. Ausländischen Zuschauern hatte man die Einreise bereits im März untersagt. „Wir hatten keine andere Wahl“, sagte Organisationschefin Seiko Hashimoto. Sie entschuldigte sich bei all denen, die bereits Eintrittskarten für die Wettkämpfe gekauft haben.

Die Olympischen Spiele in Tokio sollten ursprünglich vom 24. Juli bis 9. August 2020 abgehalten werden, mussten aber im Zuge der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben werden. Nun sollen sich die Athleten vom 23. Juli bis zum 8. August in der größten Metropole Japans messen.

Mit dem Notstand, den die Regierung von Ministerpräsident Yoshihide Suga kurz vor den Beratungen der Organisatoren verhängte, will man vor allem verhindern, dass Restaurants und Bars Alkohol ausschenken. Auch das Singen von Karaoke soll unterbunden werden, um eine Ausbreitung des Virus in den Griff zu bekommen. Die Bürger sollten möglichst zuhause bleiben. Die Zahl der Neuinfektionen liegt seit 19 Tagen jeweils über dem Wert des gleichen Tages der Vorwoche.

IOC-Präsident Bach in Tokio eingetroffen

Viele Menschen in Japan befürchten, dass die Spiele zum Superspreader-Event werden könnten. Im Land gab es heftige Kritik am Festhalten der Pläne, Ärztevertreter hatte eine Petition für die Komplett-Absage der Spiele eingereicht. Japans Olympia-Macher sowie das IOC betonten indes immer wieder, dass alles „sicher“ ablaufen werde. IOC-Präsident Thomas Bach war am Donnerstag in der Stadt eingetroffen und begab sich in eine dreitägige Quarantäne in einem Fünf-Sterne-Hotel in der Innenstadt. „Ich fühle mich wie ein Athlet im Warteraum, bereit für die Action“. Man werde Verantwortung beweisen und „alle Maßnahmen unterstützen, die für sichere Spiele für Japans Bevölkerung und die Teilnehmer nötig sind“, erklärte der IOC-Präsident zu Beginn der Beratungen über die Zuschauerfrage. Vor dem 67-Jährigen waren bereits hunderte Athletinnen und Athleten in Japan angekommen. Sie alle seien froh, „dass die Spiele auf sichere Art und Weise stattfinden können“, so Bach.