An der türkischen Grenze zu Syrien ist es am Dienstagmorgen zu einem militärischen Zwischenfall gekommen: Das türkische Militär hat ein russisches Kampfflugzeug vom Typ SU-24 abgeschossen. Nach Angaben Ankaras war die Maschine in den türkischen Luftraum eingedrungen. Moskau bestreitet dies allerdings.
1. Russland dementiert Luftraumverletzung
2. Putin: Türkei Helfershelfer von Terroristen
Russland dementiert Luftraumverletzung
Suchoi Su-24 |
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Die Suchoi Su-24 ist ein zweisitziger Frontbomber (taktischer Bomber, bei dem die Piloten wie bei der F-111 nebeneinander sitzen), der von der sowjetischen Luftwaffe eingesetzt wurde und heute noch von der russischen Luftwaffe und den Luftwaffen vieler anderer Länder eingesetzt wird. |
Unklar ist der Verbleib der Piloten. In einem Video des Abschusses ist zu sehen, dass sich beide per Schleudersitz aus der brennenden Maschine retten konnten. Syrische Rebellen verbreiteten später die Meldung, einen Piloten getötet zu haben. Als Bestätigung veröffentlichte man Aufnahmen, die einen uniformierten Toten zeigen. Der zweite Pilot soll sich in Gefangenschaft befinden. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es allerdings noch nicht.
Putin: Türkei Helfershelfer von Terroristen
An der türkischen Grenze war in es letzter Zeit immer wieder zu Zwischenfällen mit russischen Flugzeugen gekommen. Bereits Anfang Oktober wurde ein russisches Kampfflugzeug in türkischem Lauftraum abgefangen, das nach Darstellung Russlands die Grenze aber nur wenige Sekunden verletzt hatte. Wenige Tage später schoss man eine russische Drohne ab, wobei Moskau bestritt, dass es sich um einen russischen Flugkörper handelte.
Die Zwischenfälle sorgen für ein angespanntes Klima zwischen Ankara und Moskau, das nun weiter leiden dürfte. Deutlich wurde dies in einer Stellungnahme des russischen Präsidenten Wladimir Putin. „Das tragische Ereignis wird ernsthafte Auswirkungen auf die russisch-türkischen Beziehungen haben. Wir werden niemals dulden, dass solche Verbrechen wie das heutige begangen werden“, so Putin bei einem Treffen mit dem jordanischen König Abdullah II. Er klagte die türkische Führung an, der russischen Luftwaffe in den Rücken gefallen zu sein und bezeichnete die Verantwortlichen als Helfershelfer von Terroristen.