Kaum jemand hielt es im Vorfeld für wahrscheinlich: Donald Trump ist der Einzug ins Weiße Haus gelungen. Obwohl der Republikaner als Außenseiter in den Wahlkampf gestartet war und seine Konkurrentin Hillary Clinton in den Umfragen zuletzt vorn lag, konnte Trump die Mehrheit der Wahlmänner hinter sich vereinigen.
1. Clinton gesteht Niederlage per Anruf ein
2. Politik und Wirtschaft reagieren geschockt
Clinton gesteht Niederlage per Anruf ein
Das Ergebnis hatte sich bereits in den frühen Morgenstunden abgezeichnet, nachdem klar wurde, dass Trump die wichtigen Swing States Florida, Ohio und North Carolina für sich gewinnen konnte. Kurz vor 3 Uhr morgens Ortszeit trat der Unternehmer dann in New York vor seine Anhänger und verkündete, Clinton habe in einem Telefonat ihre Niederlage eingestanden und ihm zum Sieg gratuliert. Zu diesem Zeitpunkt hatte der 70-Jährige mehr als 270 der 538 Wahlmänner hinter sich vereint und damit die zur Ernennung zum Präsidenten nötige Mehrheit erreicht.
In seiner Rede gab sich Trump überraschend staatsmännisch. War sein Wahlkampf noch von provokanten Aussagen zu Minderheiten und anderen Ländern sowie harten Angriffen auf seine Kontrahentin geprägt, die er unter anderem als korrupt bezeichnete, dankte er Clinton für ihren Einsatz und brachte zum Ausdruck, der Präsident aller Amerikaner sein zu wollen. Es sei an der Zeit, die Spaltung der USA zu überwinden und zusammenzuarbeiten, so Trump. Gleichzeitig skizzierte er ein Rahmenprogramm seiner Präsidentschaft, während der er die Infrastruktur des Landes sanieren und die Kooperation mit allen Ländern der Welt suchen wolle. Neuen Konflikten erteilte er in seiner Rede eine Absage – ganz im Gegensatz zu dem, was seine Aussagen im Wahlkampf hatten vermuten lassen.
Politik und Wirtschaft reagieren geschockt
Der am 14. Juni 1946 geborene Donald J. Trump ist seit 1971 CEO der Trump Organization und gehört zu den bekanntesten Unternehmern der USA. Väterlicherseits hat er deutsche Wurzeln, da die Großeltern aus Kallstadt in der Pfalz eingewandert waren. |
Entsprechend reagierte auch die Börse. Nachdem sich der Ausgang der Wahl abzeichnete, stürzte der japanische Nikkei um 5,4 Prozent ab, der Dax fiel um knapp 2,9 Prozent. Gleichzeitig verlor der Dollar im Vergleich zum Euro um 2,5 Prozent an Wert. Den stärksten Einbruch erlebte allerdings der mexikanische Peso, der am Wahlmorgen um 19 Prozent absackte und damit den stärksten Kursverfall binnen eines Tages seit 19 Jahren verzeichnete. Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, Strafzölle auf mexikanische Produkte zu erheben und eine tausende Kilometer lange Mauer an Mexikos Grenze zu errichten, um die illegale Einwanderung zu stoppen.