Die Überwachung des Handys von Angela Merkel durch die NSA sorgte Ende 2013 für Aufregung. Nun deutet sich an, dass die deutsche Bundeskanzlerin nicht allein zum Ziel der US-Geheimdienste geworden ist. Auch die französischen Staatschefs Jacques Chirac, Nicolas Sarkozy und Francois Hollande sollen unter Beobachtung gestanden haben.
Hollande und Vorgänger abgehört
Die National Security Agency, offizielle Abkürzung NSA, ist der größte Auslandsgeheimdienst der Vereinigten Staaten. Die NSA ist für die weltweite Überwachung, Entschlüsselung und Auswertung elektronischer Kommunikation zuständig. |
Eine Bestätigung, dass die Dokumente echt sind, gab es bisher nicht. Wie Wikileaks das Material erhalten hat, ist ebenfalls unbekannt. Die Plattform verweist aber darauf, in der Vergangenheit immer wieder zutreffende Informationen geliefert zu haben. Gleichzeitig deutete man weitere Veröffentlichungen an.
Sarkozy bezeichnet Überwachung als inakzeptabel
In Frankreich lösten die Enthüllungen vor allem bei der sozialistischen Regierungspartei ungehaltene Reaktionen aus. Das NSA-Vorgehen sei nicht tolerierbar. Am Mittwochmorgen wurde deshalb ein Krisentreffen des Verteidigungsrats einberufen. Auch Hollandes Vorgänger, Sarkozy, ließ über einen Sprecher wissen, er betrachte diese Methoden generell als inakzeptabel, vor allem, weil es sich um einen politischen Verbündeten handle. Aus Washington kamen bisher eher verhaltene Reaktionen. Das Weiße Haus versicherte lediglich, dass Hollande aktuell nicht unter Überwachung steht und auch in Zukunft nicht überwacht werden wird. Dass es in der Vergangenheit möglicherweise einmal anders war, bestätigte man nicht.