Wenn Sie in Zukunft häufiger Menschen mit dem Smartphone vor der Nase durch die Straßen marschieren sehen, müssen es längst nicht immer Touristen sein, die ein Foto schießen. Möglicherweise handelt es sich auch um Spieler, die ihrem Hobby mit der seit heute auch in Deutschland erhältlichen „Pokémon Go“-App frönen.
1. Pokémon Go: Digitale Monster in der realen Welt
2. App sorgt nicht nur für Begeisterung
Pokémon Go: Digitale Monster in der realen Welt
Bei Pokémon Go handelt es sich um ein sogenanntes Augmented-Reality-Spiel, bei der die virtuelle Welt in die echte integriert wird. Um das umzusetzen, filmt die App die Umgebung über die Kamera des Smartphones ab und fügt die zum Spiel gehörenden Inhalte ein. Im Fall von Pokémon Go sind das die von der Marke bekannten Monster, Arenen und Poké Stops. Ziel ist es, die Pokémon in freier Wildbahn zu fangen, anschließend zu trainieren und gegen die Kämpfer anderer Spieler antreten zu lassen. Ob man fündig wird, hängt allerdings vom eigenen Standort ab, der über GPS ermittelt wird. Wo sich Spielinhalte befinden, verrät die App über eine Karte der Umgebung.
Der Erfolg dieser Idee ist kaum von der Hand zu weisen. Nur eine Woche nach dem Start des Spiels wurde Pokémon Go mehr als zehn Millionen Mal heruntergeladen. Dabei war die App offiziell bisher nur in den USA, Australien und Neuseeland verfügbar. Android-Nutzer hatten die Möglichkeit, das Spiel aus alternativen Quellen im Internet herunterzuladen, setzten sich damit aber der Gefahr aus, Anbietern manipulierter Versionen aufzusitzen, die so Malware auf die Smartphones ihrer Opfer schmuggelten. Wer dieses Risiko nicht eingehen will, kann die App seit heute Morgen auch auf offiziellem Weg aus dem App Store für iOS und dem Play Store für Android beziehen. Technische Probleme, die durch den überraschend erfolgreichen Start entstanden waren, hat der Entwickler Niantic mittlerweile beheben können.
App sorgt nicht nur für Begeisterung
Kritik musste man sich nicht nur wegen dieser Mängel gefallen lassen. Auch das Verhalten der Spieler lieferte zum Teil Grund für Beschwerden. So bemängelten Friedhöfe, Museen und Gedenkstätten, es sei unangemessen, dort auf die Jagd nach virtuellen Monstern zu gehen. Auch von Verkehrsunfällen, die von abgelenkten Spielern verursacht wurden, ist die Rede. In den USA kam es zudem zu Raubüberfällen auf Pokémon Go-Fans. In Missouri lockten Kriminelle ihre Opfer über das Spiel in eine Falle und nahmen diesen mit vorgehaltener Waffe ihre Habseligkeiten ab.