FIFA-Präsident Joseph Blatter und UEFA-Chef Michel Platini bleiben gesperrt – die zuständige Berufungskommission unter Vorsitz von Larry Mussenden (Bermuda) lehnte heute die Einsprüche der beiden Funktionäre gegen ihre 90-tägige Suspendierung ab und bestätigte somit die Entscheidung der FIFA-Ethikkommission vom 7. Oktober. Beide haben nun noch die Möglichkeit, gegen die Sperre vor dem Internationalen Sportsgerichtshof (CAS) gegen ihre Sperre vorzugehen.
1. Honorar erst nach neun Jahren gezahlt
2. Infantino als Platzhalter für Platini
Honorar erst nach neun Jahren gezahlt
Blatter und Platini waren wegen einer dubiosen Zahlung in Höhe von zwei Millionen Schweizer Franken aus dem Jahre 2011 suspendiert worden. Nach Angaben der beiden Beschuldigten wurde das Geld von der FIFA für Beratertätigkeiten Platinis in den Jahren 1999 bis 2002 gezahlt.
Warum dieses angebliche Honorar erst neun Jahre später gezahlt wurde, konnten weder Platini noch Blatter bislang schlüssig erklären. Zudem fällt auf, dass die Zahlung genau in dem Jahr erfolgte, als die UEFA-Verbände unter Führung von Platini Blatter bei der FIFA-Präsidentenwahl 2011 gegen den Katarer Mohammed bin Hammam unterstützten.
Infantino als Platzhalter für Platini
Aufgrund der verhängten Sperre sind beiden Funktionären jedwede Fußball-Tätigkeiten auf nationaler und internationaler Ebene untersagt. Platini war deshalb auch nicht für die auf den 26. Februar 2016 terminierte Wahl des Nachfolgers von Joseph Blatter als FIFA-Präsident zugelassen worden. Den obligatorischen Integritätscheck kann er jedoch noch nachholen, wenn er nach Ablauf der Sperre alle Vorwürfe entkräften kann.
Bislang wurden für die Wahl der Jordanier Prinz Ali bin Ali Hussein, der Südafrikaner Tokyo Sexwale, Scheich Salman bin Ibrahim al-Khalifa (Bahrain), der Franzose Jérôme Champagne sowie UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino zugelassen. Letzterer hat aber bereits angekündigt, seine Kandidatur zurückzuziehen, sollte Platini nachträglich doch noch zur Wahl zugelassen werden.