Dem Profi-Fußball könnte eine kleine Revolution bevorstehen. Die Spielergewerkschaft Fifpro will das bisherige Transfersystem kippen, weil es nach Ansicht der Spielergewerkschaft die Rechte der Spieler beschneidet und den Fortbestand kleinerer Ligen und Vereine gefährdet.
Aktuelles System bevorzugt finanzkräftige Klubs und Ligen
Die FIFA, in der sich weltweit alle Fußballverbände organisieren, schreibt vor, dass der Vereinswechsel eines Vertragsspielers nur innerhalb von zwei vom jeweiligen Verband festgelegten Transferperioden vollzogen werden darf. |
Laut Erhebungen zirkulieren 70 Prozent der zwischen 2009 und 2015 geflossenen Transfersummen zwischen den Vereinen der Topligen in England, Deutschland, Italien, Spanien und Frankreich. Kleinere west- und osteuropäische Ligen geraten so ins Hintertreffen und könnten nach Ansicht der Fifpro sogar in ihrer Existenz bedroht sein.
Bezahlung der Spieler wird zur Streitfrage
Mit dem Vorstoß will die Gewerkschaft außerdem Missstände bei der Bezahlung eines Großteils der Spieler angehen. Etwa ein Drittel der 25.000 Profis in Europa muss demnach regelmäßig auf die im Vertrag vereinbarte Bezahlung warten. Ihrem Verein dürfen die Betroffenen aber erst kündigen, wenn sie drei Monate kein Geld erhalten haben. Im Anschluss folgen zum Teil jahrelange Streitigkeiten um die ausstehenden Gehälter. Auch das soll sich durch die Beschwerde in Brüssel ändern, wenngleich die Fifpro den Rechtsweg nicht zwingend als einzige Lösung sieht. Die Beschwerde sei Ausdruck der eigenen Frustration über die Zustände, man sei aber jederzeit bereit, mit den Verbänden zu verhandeln.