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Löw-Nachfolge: Hansi Flick wird neuer Bundestrainer

Hansi Flick wird neuer Bundestrainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Das bestätigte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Dienstag in Frankfurt (Main). Flick wird das Amt des Bundestrainers nach der diesjährigen Europameisterschaft übernehmen. Er folgt auf Joachim Löw, der nach 15 Jahren mit dem Ende des Turniers von seinem Posten zurücktritt. Der Vertrag des 56-Jährigen läuft bis zur Heim-EM 2024.

Bierhoff: Wollen mit Flick „zurück an die Weltspitze“

„Es ging jetzt doch alles auch für mich überraschend schnell mit der Unterschrift, aber ich bin sehr glücklich, ab dem Herbst als Bundestrainer tätig sein zu dürfen“, sagte Flick nach der Vertragsunterzeichnung. „Meine Vorfreude ist riesig, denn ich sehe die Klasse der Spieler, gerade auch der jungen Spieler in Deutschland. So haben wir allen Grund, die kommenden Turniere, zum Beispiel die Heim-EM 2024, mit Optimismus anzugehen.“

INFO-BOX:
Fussball-Bundestrainer
seit 1950
1950-1964: S. Herberger
1964-1978: Helmut Schön
1978-1984: Jupp Derwall
1984-1990: F. Beckenbauer
1990-1998: Berti Vogts
1998-2000: Erich Ribbeck
2000-2004: Rudi Völler
2004-2006: J. Klinsmann
2006-2021: Joachim Löw
ab 2021: Hansi Flick
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Für DFB-Direktor Oliver Bierhoff war Flick stets die erste Wahl: „Er stand von Anfang an ganz oben auf meiner Wunschliste. Die menschlichen und fachlichen Qualitäten von Hansi Flick kenne und schätze ich seit unseren vielen gemeinsamen erfolgreichen Jahren bei der Nationalmannschaft.“ Er sei „sehr stolz“, dass es gelungen sei, Flick für den Posten des Bundestrainer zu verpflichten, so Bierhoff weiter. In der Zeit bei Bayern München habe Flick gezeigt, wohin er eine Mannschaft als Cheftrainer führen könne. Nun habe man bei der Nationalmannschaft ein großes gemeinsames Ziel: „Zurück an die Weltspitze.“

Beim FC Bayern hatte Flick in den vergangenen anderthalb Jahren sieben Titel gewonnen, darunter die Champions League und die Klub-WM. Von 2006 bis zum WM-Triumph 2014 in Brasilien war der frühere Mittelfeldspieler bereits als Co-Trainer unter Joachim Löw bei der Nationalelf tätig. 2014 wechselte Flick auf den Posten des Sportdirektors beim DFB, wo er bis 2017 tätig war. Nach einer nur wenige Monate währenden Periode als Sportdirektor bei 1899 Hoffenheim kam er zur Saison 2019/20 als Co-Trainer ins Team des damaligen Bayern-Coaches Niko Kovac, den er am 4. November 2019 als Cheftrainer ablöste.

Obwohl extrem erfolgreich, hatte Flick seinen bisherigen Arbeitgeber schon vor Wochen um eine Entlassung aus seinem Vertrag zum Saisonende gebeten. Zu sehr hatte er sich in einem Machtkampf mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic aufgerieben und zu aussichtslos war sein Werben um mehr Einfluss bei der Kadergestaltung. Bayern verpflichtete daraufhin den bisherigen Coach von RB Leipzig, Julian Nagelsmann. Der 33-Jährige kostet die Bayern die Trainer-Rekordablösesumme von 25 Millionen Euro.

Start mit WM-Qualifikationsspielen im September

Im September beginnt die Arbeit des neuen Bundestrainers mit den nächsten Qualifikationsspielen für die Weltmeisterschaft 2022 in Qatar. Aktuell liegt das DFB-Team nur auf Platz drei der Gruppe J, da man zuletzt das Heimspiel gegen Nordmazedonien verloren hatte. Gegen Liechtenstein, Armenien und Island geht es dann für Flick um die Rückeroberung des ersten Tabellenplatzes, der für eine sichere Qualifikation nötig ist. Der scheidende Bundestrainer Joachim Löw sieht in Flick die Idealbesetzung für die anstehenden Aufgaben. Der gebürtige Heidelberger habe „hervorragende Voraussetzungen“, um sein Erbe weiterzuführen. Flicks Fußballphilosophie und Spielkultur seien „sehr, sehr gut.“