home Politik, Wirtschaft Wegen Corona-Engpässen: Metro will Großmärkte bundesweit für Endverbraucher öffnen

Wegen Corona-Engpässen: Metro will Großmärkte bundesweit für Endverbraucher öffnen

Im Zuge der anhaltenden Corona-Pandemie will die Großhandelskette Metro möglicherweise alle ihre 103 bundesweiten Großmärkte auch für Endverbraucher öffnen. Das sagte ein Sprecher des Unternehmens am Montag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Voraussetzung für einen solchen Schritt sei allerdings, dass die Bundesländer grünes Licht dafür geben.

Mecklenburg-Vorpommern hat Genehmigung bereits erteilt

INFO-BOX:
Metro
Der erste Metro-Großmarkt entstand 1963 in Essen-Vogelheim. Diesem folgte 1964 ein Markt in Mühlheim an der Ruhr sowie 1966 ein Metro-Markt in West-Berlin. Heute betreibt die Metro Deutschland GmbH 103 Großmärkte in Deutschland und beschäftigt rund 14.000 Mitarbeiter. Weltweit ist das Unternehmen in 34 Ländern aktiv. Im Geschäftsjahr 2018/19 erzielte Metro einen Umsatz von 27,1 Milliarden Euro. Mit einem Klick auf "mehr dazu" können Sie alle Metro-Standorte in Deutschland einsehen oder den nächstgelegenen Metro-Markt suchen.
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Üblicherweise können in den Metro-Großmärkten nur gewerbliche Kunden wie Hoteliers oder Gastronomen einkaufen. Diese benötigen zum Besuch der Märkte eine spezielle Kundenkarte. Seit Wochen kommt es in Deutschland zu Hamsterkäufen, am kommenden Osterwochenende dürfte in vielen Lebensmittelläden erneut großer Andrang herrschen und weitere Engpässe bei Waren und Warenlieferungen drohen. Metro könne und wolle nun aber einen Beitrag dazu leisten, den erhöhten Bedarf an Grund- und Nahversorgungsangeboten bei den Verbrauchern in der Corona-Krise zu decken, so der Unternehmenssprecher. In Mecklenburg-Vorpommern ist man bereits soweit. Dort stimmte das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung bereits vor einigen Tagen einer entsprechenden Nutzungsänderung zu.

Bereits seit heute können daher auch Endkunden in den fünf Metro-Märkten des Bundeslandes (Wolgast, Greifswald, Wismar, Neustrelitz und Waren) einkaufen. Die Genehmigung ist vorerst bis zum 19. April befristet. „Wir würden diesen Schritt gerne auch bundesweit tun“, so der Metro-Sprecher. Allerdings müssten die einzelnen Bundesländer dafür die Voraussetzungen schaffen. Der Deutschland-Chef der Metro, Frank Jäniche, betonte, dass es bei dem Großhändler dafür aktuell ausreichend Kapazitäten gebe. Schließlich macht das Unternehmen den Großteil seiner Umsätze mit Gastronomiebetrieben, die ihre Geschäfte derzeit wegen des Corona-Virus geschlossen halten müssen. „„Mit der Lockerung der Vorgaben können wir den Bewohnern in Mecklenburg-Vorpommern in dieser herausfordernden Zeit eine weitere sichere Einkaufsmöglichkeit öffnen, um bei Metro den vorhandenen Bedarf zu decken und auf ein erweitertes Angebot zugreifen zu können“, so Jäniche weiter.

12.000 Artikel im Metro-Sortiment

Ab sofort sei keine Kundenkarte in den Metro-Großmärkten in Mecklenburg-Vorpommern mehr nötig, die man ansonsten für Einlass und Einkauf benötige, so das Unternehmen. Das Metro-Sortiment umfasst rund 12.000 Artikel, der Schwerpunkt liegt dabei auf Lebensmitteln. „Wir freuen uns, dass wir unser Sortiment und unsere Services in diesen schwierigen Zeiten auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich machen können und damit einen Beitrag zur Bewältigung der Krise in unserer Region leisten“, sagte Heiko Esser, Regionalmanager Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg bei Metro Deutschland.