An akuter myeloischer Leukämie (AML) erkrankte Menschen könnten in Zukunft Hilfe aus der Natur bekommen. Forscher der University of Waterloo haben ein in der Avocado enthaltenes Lipid ausgemacht, das genutzt werden könnte, um die Folgen der Krankheit einzudämmen und die Lebensqualität der Betroffenen merklich zu verbessern. Bis jetzt ist die myeloische Leukämie vor allem bei Patienten, die älter als 65 Jahre sind, mit einer sehr hohen Sterblichkeit verbunden.
Neues Mittel greift entartete Stammzellen an
Die akute myeloische Leukämie (AML) ist eine maligne (bösartige) Erkrankung des blutbildenden Systems, und zwar der Myelopoese, also des Teils des blutbildenden Systems, der für die Bildung von Granulozyten, Monozyten, Erythrozyten und Megakaryozyten verantwortlich ist. |
Als mögliches Gegenmittel hat sich nun ein in der Avocado enthaltenes Fett entpuppt, das die entarteten Stammzellen des damit behandelten Patienten angreift, für die gesunden Zellen aber keine Bedrohung darstellt. Nachdem erste Tests vielversprechende Ergebnisse geliefert haben, wollen die kanadischen Forscher in naher Zukunft in groß angelegten Studien die Wirksamkeit des Avocatin B genannten Stoffs überprüfen. Entsprechende Testreihen mit AML-Patienten werden derzeit vorbereitet.
Weniger Nebenwirkungen erwartet
Vorteile versprechen sich die Mediziner vor allem, weil das Fett gezielt eingesetzt werden kann und damit weniger Nebenwirkungen haben dürfte, als bisherige Behandlungsmethoden, bei denen alle blutbildenden Stammzellen des Patienten angegriffen werden. Bis das Mittel im Falle eines Erfolgs tatsächlich verfügbar ist, dürften aber noch einige Jahre vergehen. Avocado in den Speiseplan aufzunehmen, wird trotzdem schon jetzt empfohlen. Die fettreiche Frucht soll unter anderem vor Herzerkrankungen schützen und den Cholesterinspiegel senken.