Die Verbraucherschutzorganisation „Foodwatch“ hat in einem Labortest Rückstände von Mineralölen in Schokoriegeln gefunden. Am schlechtesten schnitten dabei die „Kinder-Riegel“ von Ferrero ab, die sowohl bei den gesättigten Mineralölen (MOSH) wie auch den aromatischen Mineralölen (MOAH) die höchsten Werte aufwiesen. Gerade gesättigte Mineralöle können sich im Körper anreichern und langfristig die Organe schädigen. Nach Angaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sind sie besonders für Kinder schädlich und stehen im Verdacht, krebserregend und erbgutschädigend zu sein.
1. Auch Fioretto und Sun Rice betroffen
2. Sichere Grenzwerte für Mineralöle nicht in Sicht
Auch Fioretto und Sun Rice betroffen
Foodwatch-Test |
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Insgesamt 20 Süßwaren sowie salzige Snacks hat Foodwatch in seinem Test "Mineralöle in Schokoladen und Chips" auf Mineralölrückstände testen lassen. Weiterführende Informationen sowie die vollständigen Testergebnisse können Sie mit einem Klick auf "Mehr dazu" aufrufen und herunterladen (PDF-Format). |
Mineralöle können beispielsweise über Maschinenöle oder Rückstände in Verpackungen in die Nahrungsmittel gelangen. Schon seit langem warnt die Verbraucherschutzorganisation vor Mineralöl-Rückständen in Süßwaren auf dem deutschen Markt (erst im Frühjahr waren in einem Test in acht von 20 getesteten Schokoladen-Osterhasen entsprechende Rückstände gefunden worden) und fordert eine „Null-Toleranz“-Strategie im Fall von aromatischen Mineralölen in Lebensmitteln.
Sichere Grenzwerte für Mineralöle nicht in Sicht
Eine Lösung ist derzeit nach Angaben von Foodwatch allerdings nicht in Sicht. „Wieder und wieder werden bei Labortests gefährliche Mineralöle in Lebensmitteln nachgewiesen. Wieder und wieder reagieren die Hersteller mit Ausreden“, sagte Heeg. Zwar arbeiteten Industrie und Händler nach eigenen Angaben inzwischen daran, die krebserregenden Stoffe aus der Wertschöpfungskette zu verbannen (so haben etwa Aldi Süd und Lidl ihre Lieferanten angehalten, alle Verunreinigungsquellen zu identifizieren und nur noch mineralölfreie Produktionsmittel zum Einsatz kommen zu lassen) und auch Bundesernährungsminister Christian Schmidt sei das Problem lange bekannt – die Lösung, nämlich sichere Grenzwerte für Mineralölverunreinigungen, bleibe dieser den Verbraucherinnen und Verbrauchern aber nach wie vor schuldig.