Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann ist von seinem Amt zurückgetreten. Begründet wurde dieser Schritt mit dem mangelnden Rückhalt in seiner Partei und bei den Wählern. Auch den Vorsitz der Sozialdemokraten will er abgeben.
Asylpolitik immer restriktiver
Werner Faymann |
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Werner Faymann war ab 1994 Stadtrat von Wien für Wohnbau und Stadterneuerung, ab 2007 bekleidete er das Amt des Infrastrukturministers. |
Gleichzeitig zeigte er sich dankbar, Österreich gedient zu haben, und zuversichtlich, dass das Land kommende Herausforderungen meistern können wird. Als solche bezeichnete der scheidende Bundeskanzler die Finanz- und Flüchtlingskrise und verteidigte in diesem Zusammenhang die zuletzt immer restriktivere Asylpolitik seiner Regierung.
Nachfolge als Bundeskanzler noch ungeklärt
Faymann war seit Ende 2008 im Amt, hatte in den vergangenen Monaten aber mit immer stärker werdender Kritik zu kämpfen gehabt. Im Zuge der ersten Runde der Bundespräsidentenwahl, die überraschend der FPÖ-Kandidat Norbert Hofer für sich entscheiden konnte, während der SPÖ-Mann Rudolf Hundstorfer mit elf Prozent abgeschlagen auf dem vierten Platz landete, kam es vermehrt zu Rücktrittsforderungen.
Die Nachfolge des 56-Jährigen ist momentan nur teilweise geklärt. Während der Wiener Bürgermeister und Landeshauptmann Michael Häupl die SPÖ bis zum nächsten Parteitag als Interimsvorsitzender führen soll, bleibt das Amt des Bundeskanzlers vorerst vakant.