Bahn-Kunden, die eine Bahncard 25 oder 50 haben, können sich freuen. Die im Klimapaket der Bundesregierung beschlossene Mehrwertsteuersenkung von 19 auf sieben Prozent für Bahn-Tickets soll auch für die Rabattkarten der Deutschen Bahn gelten. Darauf haben sich Bund und Länder geeinigt. Die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf die Bahncards „geben wir eins zu eins weiter“, sagte der Vorstand des DB-Personenverkehrs, Berthold Huber. Die Vergünstigung gilt für alle Bahncards mit Gültigkeit ab dem 1. Februar.
1. Preissenkungen nur im Fernverkehr
2. Flixbus will gegen niedrigere Mehrwertsteuer klagen
Preissenkungen nur im Fernverkehr
Bahncard |
---|
Die Bahncard wurde am 1. Oktober 1992 eingeführt und bereits bis zum Ende dieses Jahres 650.000-mal verkauft. Der Preis zur Einführung lag für die zweite Klasse bei 220 DM. Das gegenwärtige Tarifsystem mit Bahncard 25, 50 und 100 gibt es seit August 2003. Dabei nutzen rund 3,7 Millionen Kunden die Bahncard 25 und etwa 1,4 Millionen die Bahncard 50. Neben der Funktion als Rabattkarte kann die Bahncard als Identifikationskarte für Online- und Handytickets sowie zur Bezahlung per Lastschrift an Ticketautomaten genutzt werden. |
Wer seine Bahncard 25 oder 50 mit Gültigkeit ab 1. Februar oder später in den vergangenen Tagen noch zum alten Mehrwertsteuersatz bestellt hat, soll einen Gutschein über den Differenzbetrag erhalten. Betroffene Kunden will die Deutsche Bahn in Kürze anschreiben. In Deutschland besitzen mehr als fünf Millionen Menschen eine Bahncard. Mit dieser können sie Tickets zur Hälfte oder zu einem Viertel günstiger erwerben. Die Bahncard 100 hingegen nutzen nur rund 60.000 Kunden.
Die Bahn nimmt im Klimapaket der Bundesregierung eine zentrale Rolle ein. Damit will man die Bürger dazu bewegen, von klimaschädlichen Fortbewegungsmitteln wie dem Auto oder Flugzeug auf die Bahn umzusteigen. „Wir wollen noch mal viel Kunden ranholen an die Bahn, rein in die Züge“, sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. Der bundeseigene Konzern rechnet allein durch die Absenkung der Mehrwertsteuer mit mindestens fünf Millionen zusätzlichen Fahrgästen jährlich.
Flixbus will gegen niedrigere Mehrwertsteuer klagen
Der niedrigere Mehrwertsteuer-Satz des Klimapakets gilt im Übrigen für alle Anbieter im Schienen-Fernverkehr. Dieser ist jedoch zu 99 Prozent in der Hand der Deutschen Bahn. Fernbusse sind von der Mehrwertsteuersenkung ausgeschlossen. Die kritisiert vor allem das größte Fernbus-Unternehmen Deutschlands, Flixmobility, mit seiner Marke Flixbus. Das Unternehmen sieht sich vor allem auf den Nebenstrecken bedroht, wo die Sparpreise der Bahn durchaus mit den Angeboten des Bus-Unternehmens mithalten können. Flixbus hat deshalb bereits angekündigt, gegen die Mehrwertsteuer-Senkung zu klagen.