Die Deutsche Post DHL erhöht zum 1. Januar die Paketpreise. Dies gab das Unternehmen am Dienstag bekannt. Die Preise für Inlandssendungen steigen im Schnitt um drei Prozent. Zuletzt hatten die Bonner die Paketpreise im Jahr 2017 angehoben, für einige Sendungsarten liegt die letzte Erhöhung noch länger zurück. Mit der Anhebung regiere der Konzern nach eigenen Angaben auf die allgemein gestiegenen Transport- und Personalkosten.
1. Hermes und DPD haben Preise bereits 2019 erhöht
2. FDP-Kritik an nur online buchbaren Produkten
Hermes und DPD haben Preise bereits 2019 erhöht
Im Einzelnen verändern sich die Online- und Filialpreise für das Päckchen M, die Pakete bis zwei, zehn und 31,5 Kilogramm sowie der Onlinepreis für das Paket bis fünf Kilogramm. Der Versand eines Päckchen M kostet ab 1. Januar in der Filiale 4,79 Euro statt bisher 4,50 Euro, online steigt der Preis um zehn Cent von bisher 4,39 auf 4,49 Euro. Der Online-Preis für das Paket bis fünf Kilogramm klettert von bisher 5,99 Euro auf 6,49 Euro. Das Paket bis zehn Kilogramm verteuert sich in der Filial- und in der Onlinevariante um jeweils einen Euro und kostet ab kommendem Jahr 10,49 bzw. 9,49 Euro. Beim Paket bis 31,5 Kilogramm steigt der Online-Preis um einen Euro auf dann 17,49 Euro, beim Filialversand um zwei Euro auf 18,49 Euro.
DHL Preisänderungen seit 1. Januar 2020 |
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Die jetzige Preiserhöhung kommt für Marktbeobachter nicht überraschend. Konkurrenten wie Hermes oder DPD hatten bereits im laufenden Jahr ihre Preise erhöht. Zudem müssen Paketdienstleister durch den boomenden Online-Handel hohe Investitionen in moderne Anlagen, Personal und Fahrzeuge stecken. Die jetzt angekündigte Preiserhöhung trifft nur Privatkunden. Geschäftskunden, vor allem Online-Händler, müssen bereits mehr zahlen oder werden ebenfalls ab dem kommenden Jahr mehr zur Kasse gebeten. Wie groß die Erhöhung für Businesskunden ausfällt, hat die Deutsche Post DHL bisher nicht mitgeteilt. Die Firmen dürften steigende Kosten aber größtenteils auf die Privatkunden umlegen. Im Gegensatz zum Briefporto sind die Paketpreise nicht staatlich kontrolliert, sondern können von den Unternehmen selbst festgelegt werden.
FDP-Kritik an nur online buchbaren Produkten
Die Deutsche Post DHL hat auf dem deutschen Paketmarkt eine dominierende Rolle. Ihr Anteil am Gesamt-Paketumsatz liegt bei rund 44 Prozent. Bei Standard-Geschäftskundenpaketen ist sie nach Auffassung der Monopolkommission sogar „marktbeherrschend“. Aus der Politik kam bereits Kritik an der Produkt- und Preisgestaltung des Unternehmens. Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Reinhard Houben, bemängelte, dass Nachnahme-Sendungen und das versicherte Paket bis zwei Kilogramm nur online gebucht werden können. Dies benachteilige all die Menschen, die Online-Geschäften skeptisch gegenüber stehen. Zudem gebe es immer noch in sechs Prozent der deutschen Haushalte keinen Internetanschluss, sagte Houben. Diesen Kunden fehle dadurch die Möglichkeit, das gesamte DHL-Angebot nutzen zu können.