Nach der geplatzten Schlichtung zwischen der Lufthansa und der Gewerkschaft UFO haben die Flugbegleiter dem Unternehmen ein siebentägiges Ultimatum gesetzt. Sollte es bis Donnerstag kommender Woche keine Einigung geben, seien Streiks unvermeidbar, so die Gewerkschaft. Fluggäste könnten sich dann auch nicht darauf verlassen, dass die Advents- und Weihnachtszeit streikfrei verlaufe. Die Lufthansa zeigte sich indes gesprächsbereit.
1. UFO will Politik als Vermittler
2. Lufthansa zweifelt „Gewerkschaftseigenschaft“ von UFO an
UFO will Politik als Vermittler
Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) |
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Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) spaltete sich 1992 von den Vorläuferorganisa-tionen der Dienstleistungs-gewerkschaft Ver.di ab und hat ihren Sitz im hessischen Mörfelden-Walldorf. UFO hat nach eigenen Angaben mehr als 10.000 Mitglieder und einen Organisationsgrad von mehr als 70 Prozent. Seit 2002 ist die Gewerkschaft Tarifpartner von Condor sowie der Lufthansa und deren Tochtergesell-schaften. UFO ist bis heute die einzige Gewerkschaft in Deutschland, die sich ausschließlich um die Belange des fliegenden Personals kümmert. |
Da sich UFO jedoch nicht eindeutig und unbefristet zu einem Streikverzicht auch bei den vier Lufthansa-Töchtern bereiterklärt habe, zog der Konzern am gestrigen Abend seine Schlichtungs-Zusage zurück. An einer einseitig ausgelösten „kleinen Schlichtung“ wolle man aber festhalten, so das Unternehmen. Dabei soll es sich nur um die wenigen Tarifthemen drehen, für die UFO vorletzte Woche einen zweitägigen Streik veranstaltet hatte. Dazu gehören mehr Spesen und Zulagen für Flugbegleiter sowie Wechselmöglichkeiten für Saisonarbeiter in reguläre Arbeitsverhältnisse.
UFO war dem Konzern hingegen „Erpressung“ vor. Man sei auf die Lufthansa zugegangen und habe einen „wirksamen Streikverzicht“ angeboten, so Flohr. Dieser schließe die Lufthansa-Töchter Germanwings, Eurowings, SunExpress und CityLine ein. Lufthansa signalisierte unterdessen heute, auch weiterhin an einer großen Schlichtung interessiert zu sein. Das Unternehmen begrüße die Möglichkeit, „nun innerhalb der von UFO gesetzten Frist wieder zu Lösungen kommen zu können“, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Man sei bereit, den Weg einer umfassenden Schlichtung „gemeinsam mit UFO zu gehen“.
Lufthansa zweifelt „Gewerkschaftseigenschaft“ von UFO an
Lufthansa und UFO waren in der Vergangenheit tief zerstritten. Der Konzern zweifelte die Vertretungsbefugnis der Gewerkschaft nach Querelen im UFO-Vorstand an und sah die „Gewerkschaftseigenschaft“ ungeklärt. Um die Airline an den Verhandlungstisch zu bringen, initiierte UFO Anfang November einen 48-stündigen Ausstand bei der Kernmarke. Aufgrund dessen musste Lufthansa 1.500 Flüge streichen. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte zuvor vergeblich versucht, den Streik gerichtlich verbieten zu lassen und bot schließlich am ersten Streiktag Gespräche über eine Schlichtung an.