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Grünheide: Tesla-Gigafactory könnte im März starten

Die finale Genehmigung für die Tesla-Gigafactory im brandenburgischen Grünheide soll noch in dieser Woche erfolgen. Das berichtet der Berliner „Tagesspiegel“ am Montag. Damit wäre der Weg frei für den offiziellen Produktionsstart. Die Genehmigung könnte am Donnerstag oder Freitag erfolgen, berichtet das Blatt. Die ersten Fahrzeuge könnten dann noch im März gebaut und ausgeliefert werden.

500.000 Teslas pro Jahr aus Grünheide

INFO-BOX:
Tesla
Tesla wurde im Juli 2003 von Martin Eberhard und Marc Tarpenning gegründet. 2004 wurde Elon Musk Aufsichtsrats-vorsitzender und stieg zur prägenden Figur von Tesla auf. Die Gründer verließen 2008 das Unternehmen.
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Noch nicht bereit ist allerdings die Akkufabrik auf dem Gelände, sondern nur das danebenliegende Automobilwerk. Derzeit läuft dort eine Testproduktion von bis zu 2.000 Fahrzeugen, die man zwar nicht verkaufen, aber erproben kann. Wie Drohnenaufnahmen zeigen, befinden sich derzeit mehrere Hundert Autos vor den Gebäuden. Die rund 2.500 Mitarbeiter, die bislang am brandenburgischen Standort des US-Unternehmens angeheuert haben, werden zunächst Fahrzeuge der Y-Baureihe fertigen. Nach Angaben der IG Metall sind in dem Unternehmen bis zu 12.000 Arbeitsplätze geplant. Die Jahresproduktion soll sich dann auf etwa eine halbe Million Fahrzeuge belaufen.

Wie der „Tagesspiegel“ weiter berichtet, soll es am 22. oder 23. März eine große Eröffnungsfeier auf dem Werksgelände geben. Auf dieses Datum bereite sich auch die brandenburgische Polizei vor, um die Veranstaltung abzusichern. Tesla-Chef Elon Musk soll bei der Eröffnungsparty ebenso zugegen sein wie lokale und bundespolitische Regierungsvertreter. Auch könnten dann die ersten Besteller ihre Fahrzeuge in Empfang nehmen.

Produktionsbeginn verzögerte sich immer wieder

Ursprünglich war geplant, dass die ersten Fahrzeuge die Gigafactory bereits im Juni 2021 verlassen. Das sich hinziehende Genehmigungsverfahren, Klagen gegen das Vorhaben, Probleme am Bau und nicht zuletzt die Corona-Pandemie verzögerten den Produktionsbeginn immer wieder. Zudem hatte Tesla den ursprünglichen Antrag nachträglich um eine Fabrik für Batteriezellen ergänzt. Dadurch mussten die Pläne neu öffentlich ausgelegt werden.

Tesla hatte sich schon vor fast einem Jahr über die langwierigen Genehmigungsverfahren beschwert. „Der deutsche Genehmigungsrahmen für Industrie- und Infrastrukturprojekte sowie für die Raumplanung steht in direktem Gegensatz zu der für die Bekämpfung des Klimawandels notwendigen Dringlichkeit der Planung und Realisierung solcher Projekte“, kritisierte der US-Elektroautohersteller damals. Das „eklatanteste Problem“ sei, dass in aktuellen Verfahren und Gesetzen Projekte, die den Klimawandel bekämpften und solche, die ihn beschleunigten, gleich behandelt würden.

Umweltschützer klagen wegen hohem Wasserverbrauch

Der Streit mit Umweltschützern über mögliche Störfälle und den hohen Wasserverbrauch der Fabrik hält indes auch weiter an. Anfang März geht es vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) in einem wiederholt verschobenen Prozess um die Frage, ob die vom brandenburgischen Landesumweltamt 2020 erteilten Genehmigungen für höhere Fördermengen des Wasserwerks Eggersdorf rechtswidrig sind. Dorther soll auch das Wasser für die Gigafactory kommen. Sollte das Wasserwerk ausfallen, könnte es eine Kündigung des Tesla-Vertrags zur Folge haben. Die Landesregierung um Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) geht jedoch nicht davon aus, dass von dem Prozess noch „böse Überraschungen“ zu erwarten seien.