Kaffee genießt als Getränk seit langer Zeit einen zweifelhaften Ruf. Dem Muntermacher wurde unter anderem nachgesagt, er würde dem Körper Wasser entziehen oder Herz und Nieren schädigen. Eine neue Metastudie aus Großbritannien (siehe Info-Box) legt nun Gegenteiliges nahe. Demnach leben regelmäßige Kaffeetrinker länger und gesünder.
1. Gefahr für Gefäßerkrankungen und Krebs sinkt
2. Erhöhtes Risiko von Frühgeburten und Knochenbrüchen
Gefahr für Gefäßerkrankungen und Krebs sinkt
Studie |
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Die komplette Studie "Coffee consumption and health: umbrella review of meta-analyses of multiple health outcomes" können Sie mit einem Klick auf "mehr dazu" einsehen. |
Bei der Untersuchung zeigte sich, dass es während der Studien 17 Prozent weniger Todesfälle unter Kaffeetrinkern als unter -abstinenzlern gab. Gleichzeitig wurde das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, um 15 Prozent verringert. Selbst beim Krebsrisiko zeigten die gebrühten Röstbohnen einen positiven Effekt. Es fiel 18 Prozent geringer als bei der Vergleichsgruppe aus. Gleiches galt für die Gefahr an neurologischen, Leber- oder Stoffwechselproblemen zu erkranken. Als Ursache vermuten die Forscher die im Kaffee vorhandenen bioaktiven Substanzen, die eine antioxidative und entzündungshemmende Wirkung haben.
Erhöhtes Risiko von Frühgeburten und Knochenbrüchen
Auch wenn die Ergebnisse einen positiven Eindruck hinterlassen, rät der Epidemiologe Eliseo Guallar davon ab, Kaffee aus medizinischen Gründen zu konsumieren. Zwar kann das Getränk durchaus Bestandteil einer gesunden Ernährung bei Erwachsenen sein, nachteilig wird es aber, wenn Kaffee wie in vielen Fällen mit zucker– und fettreichen Produkten konsumiert wird. Während das dunkle Heißgetränk positive Wirkungen hat, lässt sich dies über Kuchen und Desserts nicht unbedingt sagen.
Gegen eine uneingeschränkte Empfehlung spricht außerdem, dass der Kaffeegenuss unter bestimmten Umständen auch Nachteile haben kann. Schwangere riskieren durch das Koffein beispielsweise Frühgeburten und ein niedrigeres Geburtsgewicht, während Menschen mit verringerter Knochendichte das Risiko von Knochenbrüchen erhöhen. Verantwortlich dafür ist die durch den Kaffeekonsum verringerte Calcium-Aufnahme. Zählt man zu diesen Personengruppen, kann der Verzicht laut den Ärzten die bessere Entscheidung sein.