Das Wort des Jahres 2018 lautet „Heißzeit“. Diese Entscheidung traf eine Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden. Der Begriff stehe für den extremen Sommer und den Klimawandel, so die Jury in ihrer Begründung. Außerdem sei „Heißzeit“ eine interessante Wortbildung mit seiner lautlichen Analogie zur „Eiszeit“. Damit erhalte der Ausdruck eine epochale Dimension und verweise möglicherweise auf eine sich ändernde Klimaperiode.
1. „Funklochrepublik“ und „Ankerzentren“ auf den Plätzen
2. GfdS kürt Wort des Jahres seit 1977
„Funklochrepublik“ und „Ankerzentren“ auf den Plätzen
Wort des Jahres |
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1991: Besserwessi 1992: Politikverdrossenheit 1993: Sozialabbau 1994: Superwahljahr 1995: Multimedia 1996: Sparpaket 1997: Reformstau 1998: Rot-Grün 1999: Millennium 2000: Schwarzgeldaffäre 2001: Der 11. September 2002: Teuro 2003: Das alte Europa 2004: Hartz IV 2005: Bundeskanzlerin 2006: Fanmeile 2007: Klimakatastrophe 2008: Finanzkrise 2009: Abwrackprämie 2010: Wutbürger 2011: Stresstest 2012: Rettungsroutine 2013: GroKo 2014: Lichtgrenze 2015: Flüchtlinge 2016: postfaktisch 2017: Jamaika-Aus 2018: Heißzeit |
Auf den vierten Platz hat es in diesem Jahr sogar ein ganzer Satz geschafft: Mit „Wir sind mehr“ reagierte eine breite Öffentlichkeit im Sommer auf eine rechte Kundgebung mit fremdenfeindlichen Übergriffen im Chemnitz. Auf den Streit rund um Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen spielt „strafbelobigt“ an, das die Sprachforscher auf Platz Fünf wählten. Nach seinen umstrittenen Stellungnahmen zu den Vorfällen in Chemnitz wollte Bundesinnenminister Horst Seehofer Maaßen zunächst zum Staatssekretär im Innenministerium machen, was formal eine Beförderung gewesen wäre. Inzwischen wurde Maaßen in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Nach „Pflegeroboter“ auf Platz Sechs folgt mit „Diesel-Verbot“ ein weiteres Aufreger-Thema des Jahres, das Politik und Öffentlichkeit aber sicher auch in den kommenden Jahren weiter beschäftigen wird. Nach „Handelskrieg“ und „Brexit-Chaos“ landet auf Platz 10 mit „die Mutter aller Probleme“ eine Äußerung Horst Seehofers zur Flüchtlingsfrage.
GfdS kürt Wort des Jahres seit 1977
Das Wort des Jahres wird seit 1977 gewählt und damit 2018 bereits zum 42. Mal in Folge bekannt gegeben. Bei der Aktion geht es um Begriffe, die nach Ansicht der Experten die öffentliche Diskussion in den vergangenen zwölf Monaten am meisten geprägt haben. Die Jury setzt sich dabei auf dem Hauptvorstand der Gesellschaft für deutsche Sprache und den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen. Eine weitere Jury wählt unabhängig davon in jedem Jahr auch das „Unwort des Jahres“. Das Unwort des Jahres 2018 soll Anfang kommenden Jahres in Darmstadt bekannt gegeben werden – 2017 gewann hier der Begriff „Alternative Fakten„.