In den Poker um die Führungspositionen im deutschen Fußball kommt überraschend neue Bewegung. Peter Peters, bisheriger Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Fußball Liga (DFL), tritt vorzeitig von seinem Amt zurück und will sich unter bestimmten Bedingungen nun doch um den Posten als DFB-Präsident bewerben. Den Deutschen Fußball-Bund führt Peters als Vizepräsident seit dem Abgang von Fritz Keller interimsweise gemeinsam mit seinem Amtskollegen Dr. Rainer Koch.
Watzke als Nachfolger von Peters bei DFL im Gespräch
DFB-Präsidenten |
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1900-1904: F. Hueppe 1904-1905: F.-W. Nohe 1905-1925: Gottfried Hinze 1925-1945: F. Linnemann 1950-1962: Peco Bauwens 1962-1975: H. Gösmann 1975-1992: H. Neuberger 1992-2001: Egidius Braun 2001-2006: G. Mayer-Vorf. 2004-2012: Theo Zwanziger 2012-2015: W. Niersbach 2016-2019: R. Grindel 2019-2021: Fritz Keller seit 2022: B. Neuendorf |
Watzke selbst hatte sich zuletzt zu diesem Thema geäußert, dass er bei einer Vakanz des Postens nicht abgeneigt sei. „Dass ich es anstrebe, das ist ein Tick zu viel“, sagte er Ende September im Sport1-„Doppelpass“. Wegen der Folgen der Corona-Pandemie hatte der 62-Jährige seinen eigentlich für kommendes Jahr avisierten Ausstieg bei den Dortmundern verschoben und seinen Vertrag bis Ende 2025 verlängert. Watzke könnte nun schon auf der Versammlung der 36 Profiklubs am 14. Dezember gewählt werden. Bis zur Wahl des neuen DFB-Präsidenten dauert es hingegen noch etwas länger. Der Nachfolger von Fritz Keller wird beim Bundestag am 11. März 2022 in Frankfurt gewählt. Zuvor löst am 1. Januar die 44-jährige Digitalberaterin Donata Hopfen den langjährigen Geschäftsführer der DFL, Christian Seifert, auf diesem Posten ab.
Landesverbände stellen eigenen Kandidaten auf
Obwohl man in der Liga seine Arbeit durchaus auch kritisch beäugt, genießt Peters das Vertrauen des Profilagers und hat nach eigener Aussage nach diversen Gesprächen auch aus einer relevanten Anzahl von Landesverbänden positive Signale für eine Kandidatur als DFB-Präsident erhalten. Dies schien nach deren jüngstem Treffen vergangenen Woche nicht selbstverständlich. Als Sprecher der Versammlung gaben Schleswig-Holsteins Boss Uwe Döring und Dr. Hans-Dieter Drewitz als Vertreter des Südwestdeutschen Verbandes bekannt, dass alle Landesverbände darin übereinstimmten, dass der zukünftige DFB-Präsident aus dem Amateurbereich kommen solle. Mit Bernd Neuendorf, Präsident des Verbandes Mittelrhein, zeichnet sich auch bereits ein Kontrahent zu einem möglichen Kandidaten Peters ab, der als langjähriger Finanzvorstand von Schalke 04 eigentlich nicht in das Anforderungsprofil der Landesverbände passt.
Zunächst sollen nun beim DFB die Präsidenten der fünf Regionalverbände das Gespräch mit der Profilager der DFL suchen. Allerdings ohne die aktuellen Vizepräsidenten Rainer Koch, der nicht mehr für sein Amt kandidieren will, und Ronny Zimmermann. Zwischen Profis und Amateuren hatte sich in der Vergangenheit so mancher Streit in Sachen Personalfragen entzündet. Im Aufsichtsrat der DFL sitzen derzeit neben Peters noch sein Stellvertreter Oliver Leki vom SC Freiburg, Bernd Hoffmann, zuletzt Aufsichtsratschef beim Hamburger SV, Jürgen Machmeier vom SV Sandhausen, Ingo Schiller von Hertha BSC und Stephan Schippers von Borussia Mönchengladbach.