Das Bundeskartellamt hat dem Discounter Aldi und der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) grünes Licht für die Übernahme wichtiger deutscher Handelsmarkenhersteller gegeben. Aldi Nord darf damit unter anderem die Altmühltaler Mineralbrunnen GmbH und die Vitaqua GmbH kaufen, die Schwarz-Gruppe den Nudelhersteller Erfurter Teigwaren GmbH. Alle Firmen sind in ihren Bereichen für den deutschen Markt bedeutende Hersteller von Handelsmarken.
Bundeskartellamt sieht Wettbewerb nicht gefährdet
Schwarz-Gruppe |
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Die Schwarz-Gruppe mit den Unternehmen Lidl und Kaufland ist der größte Handelskonzern Europas. 2010 hatte sie mehr als 11.000 Filialen in 20 Ländern. 2021 betrug der Umsatz 133,6 Mrd. Euro, die Anzahl der Beschäftigen lag bei 550.000. |
Altmühltaler und Vitaqua produzieren und vertreiben Mineralwasser und alkoholfreie Getränke sowie Verpackungsmaterial an den Standorten Treuchtlingen und Breuna. In Deutschland gehören sie zu den größten Produzenten von Handelsmarken in dem Bereich Mineralwassergetränke. In der Produktion von Mineralwassergetränken ist Aldi aber bislang nicht aktiv. So ergeben sich durch die Übernahme auf diesem Markt keine Addition von Marktanteilen.
100.000 Tonnen Nudeln pro Jahr
Die Erfurter Teigwaren GmbH ist mit einem Jahresumsatz von rund 70 Millionen Euro der größte Hersteller von Handelsmarken für Nudeln in Deutschland. Das Erfurter Werk produziert rund 100.000 Tonnen Nudeln pro Jahr. Die Nudelproduktion ist für die Schwarz-Gruppe bislang Neuland. Laut dem Branchenfachblatt „Lebensmittel Zeitung“ produziert der Discounter Lidl bereits Schokolade, Backwaren, Getränke, Eis, Nudeln und Kaffee für seine Eigenmarken. Aldi betreibt eigene Kaffeeröstereien.
Das Bundeskartellamt kündigte an, die wettbewerblichen Auswirkungen der sogenannten vertikalen Integration, also die Unternehmenskonzentration von Herstellern im Lebensmitteleinzelhandel, weiter zu beobachten.