home Gesundheit „Aussie Flu“-Epidemie: Wiederholte Grippeschutzimpfung besonders für Senioren wichtig

„Aussie Flu“-Epidemie: Wiederholte Grippeschutzimpfung besonders für Senioren wichtig

Großbritannien erlebt gerade die größte Grippewelle seit 50 Jahren, berichten britische Medien. Wegen der immer neuen Erkrankungen sollen zwischenzeitlich 50.000 Operationen abgesagt oder verschoben worden sein, damit sich die Krankenhäuser auf Grippe-Patienten konzentrieren können. Dass der auf der Insel aktive Virenstamm H3N2 auch in Deutschland hart zuschlägt, gilt unter Experten als unwahrscheinlich. Dennoch können Grippeschutzimpfungen sinnvoll sein.

H3N2: Erreger bereits vor zwei Jahren in Deutschland verbreitet

INFO-BOX:
Influenzavirus H3N2
Das Influenzavirus H3N2 wurde erstmals 1968 bei der sogenannten „Hongkong-Grippe“ bekannt, bei der über 800.000 Menschen ihr Leben ließen. Das Virus H3N2 entwickelte sich aus einem zuvor grassierenden Influenzaviren-Stamm und dem Vogelgrippevirus.
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Britischen Medien haben H3N2 mittlerweile den Beinamen „Aussie Flu“ gegeben, weil sich das Virus 2017 in Australien besonders stark verbreitet hatte. Laut Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums sollen rund 170.000 Australier erkrankt und mehr als 300 Patienten verstorben sein. Allerdings ist der Virenstamm nicht von Australien nach Europa eingeschleppt worden, sondern dürfte eher den umgekehrten Weg genommen haben. In Deutschland war der Krankheitserreger bereits zum Jahreswechsel 2015/2016 aktiv und sorgte hier für zahlreiche Erkrankungen. Auch deshalb geht man beim Robert-Koch-Institut (RKI) nicht davon aus, dass er sich hierzulande erneut ausbreitet.

Wie hoch die Chancen auf eine Infektionswelle sind, hängt laut dem RKI davon ab, wie gut die Bevölkerung gegen den Erreger immunisiert ist. War in den Vorjahren bereits eine ähnliche Virusform aktiv, sinkt die Wahrscheinlichkeit. Vermeiden lässt sich eine Epidemie außerdem durch eine hohe Impfquote.

Impfungen bieten guten Schutz vor schwerem Verlauf

Während gesunde Erwachsene eine Grippeerkrankung meist ohne größere Probleme überstehen, können regelmäßige Impfungen Senioren einen wichtigen Schutz bieten. In einer jetzt veröffentlichten Studie spanischer Mediziner zeigte sich, dass in den vergangenen Jahren immer wieder geimpfte Senioren deutlich seltener mit einer schweren Grippe ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Das Risiko, nach einer Infektion auf der Intensivstation betreut zu werden, war demnach 74 Prozent höher, wenn die Patienten auf eine Impfung verzichtet hatten.

Geimpfte sind laut der Untersuchung zudem 70 Prozent besser gegen einen tödlichen Verlauf der Erkrankung geschützt. Positive Effekte konnten sogar dann festgestellt werden, wenn die Patienten nicht gegen den aktuell grassierenden Influenzastamm immunisiert wurden. Die Mediziner nehmen an, dass die Geimpften von einem generell gestärkten Immunsystem profitieren, das auch dann besser auf einen Virus reagieren kann, wenn es zuvor keinen Kontakt mit diesem hatte und keine passenden Antikörper ausbilden konnte.

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