Großbritannien erlebt gerade die größte Grippewelle seit 50 Jahren, berichten britische Medien. Wegen der immer neuen Erkrankungen sollen zwischenzeitlich 50.000 Operationen abgesagt oder verschoben worden sein, damit sich die Krankenhäuser auf Grippe-Patienten konzentrieren können. Dass der auf der Insel aktive Virenstamm H3N2 auch in Deutschland hart zuschlägt, gilt unter Experten als unwahrscheinlich. Dennoch können Grippeschutzimpfungen sinnvoll sein.
1. H3N2: Erreger bereits vor zwei Jahren in Deutschland verbreitet
2. Impfungen bieten guten Schutz vor schwerem Verlauf
H3N2: Erreger bereits vor zwei Jahren in Deutschland verbreitet
Influenzavirus H3N2 |
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Das Influenzavirus H3N2 wurde erstmals 1968 bei der sogenannten „Hongkong-Grippe“ bekannt, bei der über 800.000 Menschen ihr Leben ließen. Das Virus H3N2 entwickelte sich aus einem zuvor grassierenden Influenzaviren-Stamm und dem Vogelgrippevirus. |
Wie hoch die Chancen auf eine Infektionswelle sind, hängt laut dem RKI davon ab, wie gut die Bevölkerung gegen den Erreger immunisiert ist. War in den Vorjahren bereits eine ähnliche Virusform aktiv, sinkt die Wahrscheinlichkeit. Vermeiden lässt sich eine Epidemie außerdem durch eine hohe Impfquote.
Impfungen bieten guten Schutz vor schwerem Verlauf
Während gesunde Erwachsene eine Grippeerkrankung meist ohne größere Probleme überstehen, können regelmäßige Impfungen Senioren einen wichtigen Schutz bieten. In einer jetzt veröffentlichten Studie spanischer Mediziner zeigte sich, dass in den vergangenen Jahren immer wieder geimpfte Senioren deutlich seltener mit einer schweren Grippe ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Das Risiko, nach einer Infektion auf der Intensivstation betreut zu werden, war demnach 74 Prozent höher, wenn die Patienten auf eine Impfung verzichtet hatten.
Geimpfte sind laut der Untersuchung zudem 70 Prozent besser gegen einen tödlichen Verlauf der Erkrankung geschützt. Positive Effekte konnten sogar dann festgestellt werden, wenn die Patienten nicht gegen den aktuell grassierenden Influenzastamm immunisiert wurden. Die Mediziner nehmen an, dass die Geimpften von einem generell gestärkten Immunsystem profitieren, das auch dann besser auf einen Virus reagieren kann, wenn es zuvor keinen Kontakt mit diesem hatte und keine passenden Antikörper ausbilden konnte.