home Kino Deutscher Filmpreis: „Fabian“ geht mit zehn Nominierungen ins Rennen um die „Lolas“

Deutscher Filmpreis: „Fabian“ geht mit zehn Nominierungen ins Rennen um die „Lolas“

Die Literaturverfilmung „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ von Regisseur Dominik Graf geht mit zehn Nominierungen als großer Favorit in das Rennen um den Deutschen Filmpreis. Die dreistündige Verfilmung des Romans von Erich Kästner aus dem Jahr 1931 über das Berlin der Weimarer Republik ist unter anderem als bester Spielfilm sowie für Regie und Drehbuch nominiert. Die 71. Verleihung des Deutschen Filmpreises findet wegen der Corona-Pandemie erst am 1. Oktober und nicht wie sonst im Frühjahr statt.

„Schachnovelle“ heimst sieben Nominierungen ein

INFO-BOX:
Deutscher Filmpreis
Der Deutsche Filmpreis wird seit 1951 verliehen. Die erfolgreichsten Persönlichkeiten sind bei den Regisseuren Rainer Werner Fassbinder (7 Auszeichnungen), bei den Schauspielerinnen Irm Hermann, Eva Mattes, Hanna Schygulla, Barbara Sukowa, Sandra Hüller und Katja Riemann (je 3) und bei den Schauspielern Götz George (4). Die meisten Nominierungen erhielt Regisseur Tom Tykwer (11).
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Wie die Deutsche Filmakademie am Donnerstag in Berlin bekanntgab, dürfen sich zudem Saskia Rosendahl als beste Hauptdarstellerin sowie Meret Becker als beste Nebendarstellerin Hoffnungen auf die begehrte „Lola“-Trophäe machen. Eine zweite Literaturverfilmung ist ebenfalls gut im Rennen. „Schachnovelle“ von Regisseur Philipp Stölzl ist in sieben Kategorien im Rennen, unter anderem ebenfalls als bester Spielfilm. Die literarische Vorlage stammt von Stefan Zweig. Um die goldene „Lola“ als bester Spielfilm konkurrieren weiterhin die Komödie „Ich bin dein Mensch“ über die Liebe zu einem Roboter, „Curveball – Wir machen die Wahrheit“ sowie die politischen Dramen „Und morgen die ganze Welt“ und „Je suis Karl“. Akademiechef Ulrich Matthes und Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) stellten die Liste vor.

Der Deutsche Filmpreis (früher Bundesfilmpreis) gilt als die wichtigste nationale Auszeichnung in der Branche. Dotiert ist er mit knapp drei Millionen Euro für neue Projekte. Wegen der Pandemie hatte man im vergangenen Jahr auf eine große Verleihung mit Gästen verzichtet. Stattdessen wurde bei einer Fernsehshow das Drama „Systemsprenger“ unter anderem als bester Film ausgezeichnet. Die rund 2.000 Mitglieder der Filmakademie stimmen nun über viele der Preisträger ab. Neben Saskia Rosendahl konkurrieren Maren Eggert („Ich bin dein Mensch“) und Luna Wedler („Je suis Karl“) um die „Beste weibliche Hauptrolle“. Eggerts Filmpartner Dan Stevens ist für die „Beste männliche Hauptrolle“ nominiert. Er spielt einen humanoiden Roboter. Ebenfalls im Rennen sind Oliver Masucci (als Filmemacher Rainer Werner Fassbinder in „Enfant Terrible“) und Jannes Niewöhner, der in „Je suis Karl“ die Rolle eines Rechtsextremisten verkörpert.

Senta Berger erhält Ehrenpreis

Bei zwei Auszeichnungen stehen die Preisträger indes bereits fest. Schauspielern Senta Berger wird für ihre herausragenden Verdienste um den deutschen Film mit dem Ehrenpreis bedacht. Die Auszeichnung für den besucherstärksten Film geht an die Komödie „Nightlife“. Mehrere Nominierungen gibt es auch für den Science-Fiction-Film „Tides“. Daniel Brühls Regiedebüt „Nebenan“ bringt es hingegen nur auf eine Nominierung, für die beste Tongestaltung. Für Saskia Rosendahl und Maren Eggert wäre eine „Lola“ bereits die zweite wichtige Auszeichnung innerhalb kurzer Zeit. Rosendahl gewann erst kürzlich eine Auszeichnung beim Festival in Locarno, Eggert wurde bei der diesjährigen Berlinale ausgezeichnet.