Auf dem deutschen Fernbusmarkt steht die Fusion der beiden größten Anbieter an. FlixBus schluckt das Postbus-Angebot der Deutschen Post. Die Übernahme wurde heute bekannt gegeben und ruft trotz der Stellung der beiden keine Bedenken bei den deutschen Wettbewerbswächtern hervor.
1. FlixBus will neue Kundenschichten erschließen
2. Preise werden wohl mittelfristig steigen
FlixBus will neue Kundenschichten erschließen
FlixBus |
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FlixBus wurde 2011 unter dem Namen GoBus gegründet und 2013 in FlixBus umbenannt. Im selben Jahr startete das Unternehmen mit vier täglichen Buslinien durch Süddeutschland. Inzwischen bietet FlixBus mehr als 10.000 tägliche Direktverbindungen in Deutschland und Europa an. |
Die ersten Linien der Post sollen ab November in das Angebot von FlixBus integriert werden. Dadurch sollen mehr Städte erreichbar werden. Besondern die Küste will man häufiger anfahren. Der Fernbusriese hofft, so auch neue Kundschaft gewinnen zu können. Hatte man bisher eher ein junges und online-affines Publikum angesprochen, handelt es sich bei Postbus-Kunden durch ein anderes Vermarktungsmodell auch um Familien und Senioren. Sollte man diese Reisenden auch nach der Fusion noch erreichen, könnte der bisher bei etwa 70 Prozent liegenden Marktanteil der Münchner dann auf etwa 80 Prozent wachsen.
Preise werden wohl mittelfristig steigen
Negative Auswirkungen werden von Branchenbeobachtern nicht erwartet. Anja Smetanin vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) sieht beispielsweise keine Gefahr von kurzfristigen Preissteigerungen, da FlixBus mit Mitfahrzentralen, Billigfliegern und Sonderangeboten der Deutschen Bahn konkurriere. Mittelfristig wird das Unternehmen jedoch aus Gründen der Wirtschaftlichkeit von der bisherigen Tiefstpreisstrategie Abstand nehmen müssen. Dass die Qualität leidet, gilt ebenfalls als unwahrscheinlich. Bei Komfort und Kundenzufriedenheit waren Postbus und FlixBus bisher in etwa gleich auf.