home Sport Marsch-Nachfolge: Domenico Tedesco neuer Trainer von RB Leipzig

Marsch-Nachfolge: Domenico Tedesco neuer Trainer von RB Leipzig

RB Leipzig hat einen Nachfolger für den vor vier Tagen entlassenen Trainer Jesse Marsch gefunden. Wie der Verein am Donnerstag bekanntgab, übernimmt Domenico Tedesco den Vizemeister. Der 36-Jährige war in der Bundesliga zwischen 2017 und 2019 für den FC Schalke 04 tätig. Zuvor trainierte er Erzgebirge Aue. Zuletzt arbeitete Tedesco in Russland bei Spartak Moskau. Nach Angaben der Sachsen erhält der gebürtige Italiener einen Vertrag bis Sommer 2023.

Interimstrainer Beierlorzer freigestellt

Mit der Verpflichtung Tedescos endet gleichzeitig die Zeit von Achim Beierlorzer bei RB Leipzig. Im letzten Champions League-Gruppenspiel gegen Manchester City (2:1) hatte der 54-Jährige das Team interimsmäßig betreut und wurde nach der Verpflichtung des neuen Chefcoachs freigestellt. Schon nach dem Spiel gegen City hatte Leipzig-Boss Oliver Mintzlaff angedeutet, dass man schon vor dem kommenden Spieltag einen neuen Trainer präsentieren könnte. „Es kann sehr schnell gehen, wir sind in guten Gesprächen und haben das Gefühl, dass der Trainer, den wir verpflichten werden, perfekt zur Mannschaft passt“. Nun wird Tedesco also bereits am Samstag beim Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach auf der Bank Platz nehmen. Als Co-Trainer bringt der neue Leipzig-Trainer Andreas Hinkel und Max Urwantschky mit. Sie werden den Stab um Co-Trainer Marco Kurth, Torwart-Trainer Frederik Gößling und die Athletik-Trainer Ruwen Faller, Kai Kraft und Daniel Behlau ergänzen.

Tedesco überzeugt RB-Bosse mit „fantastischer Analyse“

INFO-BOX:
Trainer-Stationen von
Domenico Tedesco
2013: VfB Stuttgart U17 (Co)
2013-2015: VfB Stuttg. U17
2015-2016: Hoffenheim (J)
2016-2017: Hoffenh. U19
2017: Erzgebirge Aue
2017-2019: FC Schalke 04
2019-2021: Spartak Moskau
seit 2021: RB Leipzig
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Mit Tedesco habe man einen Trainer gesucht und gefunden, „der die Stärken der Mannschaft klar definiert hat und der uns aufgezeigt hat, was diese Mannschaft kann und was diese Mannschaft braucht“, sagte Mintzlaff bei der digital abgehaltenen Vorstellung des neuen Trainers am Freitag. Der technische Direktor Christopher Vivell ergänzte, Tedesco habe die Leipziger Verantwortlichen bei den Gesprächen mit einer „fantastischen Analyse“ beeindruckt. Er sei daher der richtige Mann, die in dieser Saison bis dato deutlich unter ihren Möglichkeiten gebliebenen Sachsen zurück in die Erfolgsspur und möglichst wieder auf einen Champions League-Platz führen soll.

Tedesco sei ein Trainer, der nach seiner Amtsübernahme stets dafür gesorgt habe, „dass die Entwicklung immer schnell in die richtige Richtung ging“. Tedesco selbst sagte bei der virtuellen Vorstellungsrunde, dass sein erster Eindruck „überwältigend“ sei. Nach seiner Demission in Moskau im Mai habe er sich zuletzt viel seiner Familie gewidmet, aber dennoch viele Spiele geschaut. Bei seinen bisherigen Berührungspunkten mit den Sachsen als Hospitant während seiner Trainerausbildung und als Trainer von Schalke 04 habe er gemerkt, dass RB Leipzig ein „sehr innovatives Unternehmen mit einem extremen Potenzial und klaren Zielen“ sei. „Von möglichen zehn Punkten hat der Verein zehn Punkte“.

Stil ähnelt dem von Julian Nagelsmann

Zu genauen Zielen wollte sich der 36-Jährige nicht ausführlich äußern. Er stehe zu dem, was die Clubführung möchte, nämlich wieder in die Champions League. Auch im DFB-Pokal und ab Frühjahr in der Europa League verfolgen die Leipziger ehrgeizige Ziele. „Die Bundesliga ist knallhart, da reicht es nicht, einen sehr guten Kader zu haben“. Er sei ein Trainer, der seinen Stil den jeweiligen Spielern anpasse. Generell ähnle dieser aber dem von Bayern-Coach Julian Nagelsmann. „Meine Inhalte soll man auf dem Platz sehen. Ich lasse mir ungern in die Karten schauen. Wir sind flexibel“, so der wortgewandte Trainer, der seinen Fußball-Lehrer als Jahrgangsbester mit der Traumnote 1,0 abgeschlossen hatte. Bis zum Heimspiel am Samstag stehen Tedesco noch zwei Trainingseinheiten mit seinem neuen Team bevor. „Ich werde die Mannschaft jetzt nicht mit viel Neuem überfrachten. Vielmehr werde ich viele Gespräche führen und schauen, wo ich wie helfen kann“. Dazu soll in den Augen der Leipzig-Bosse bereits am Samstag mit einen Heimsieg gegen Mönchengladbach die Aufholjagd Richtung Tabellenspitze eingeläutet werden.