Der Mainzer Corona-Impfstoffhersteller BioNTech hat im ersten Quartal dieses Jahres einen Gewinn von 1,1 Milliarden Euro erzielt. Im Vergleich zum letzten Quartal des vergangenen Jahres (366,9 Millionen Euro) bedeutet dies eine Verdreifachung des Nettogewinns. Dies gab das Unternehmen am Montag bekannt. Im ersten Quartal 2020 hatte BioNTech noch einen Nettoverlust von 53 Millionen Euro hinnehmen müssen. Schuld daran waren vor allem hohe Forschungs- und Entwicklungskosten.
1. Drei Milliarden Dosen BioNTech-Impfstoff 2021
2. Neue Krebs-Therapien in der Entwicklung
Drei Milliarden Dosen BioNTech-Impfstoff 2021
mRNA-Impfstoff |
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Bei mRNA-Impfstoffen (messenger-RNA bzw. Boten-RNA) werden im Gegensatz zu „herkömmlichen“ Impfstoffen keine Krankheitserreger oder deren Bestandteile (Antigene) für die Immunisierung benötigt. Durch die Impfung wird den Zellen im Muskelgewebe durch die mRNA die Information für die Herstellung einzelner Antigene übertragen. Die Zelle beginnt nach dem Bauplan der mRNA mit der Produktion von Proteinen, die als Antigene dem Immunsystem präsentiert werden und eine Immunantwort auslösen. |
Die Börse reagierte wie erwartet positiv auf die neuesten BioNTech-Zahlen. Nach einem Tief in den vergangenen Tagen notierte die Aktie des Mainzer Unternehmens am Montag fast wieder auf dem alten Niveau. Zusätzlich Auftrieb bekam das Papier durch den Abschluss eines 200 Millionen Dollar schweren Joint Ventures mit einem chinesischen Pharmakonzern. Zusammen mit Fosun Pharmaceuticals könnte man bis zu einer Milliarde Impfdosen jährlich in China produzieren. Fosun ist exklusiver Partner von BioNTech für China, Hongkong, Taiwan und Macau. Die Zulassung des Vakzins in China erwarten die beiden Partner bis spätestens Juli. Zudem laufen derzeit mehrere klinische Studien zur Erweiterung der Zulassung des Vakzins, etwa für Kinder zwischen sechs Monaten und elf Jahren. Ferne erhebe man derzeit Daten für die Impfung von gesunden Schwangeren, so BioNTech. Mit Blick auf die Virusmutationen hieß es, dass es derzeit keinen Hinweis darauf gebe, dass der Impfstoff angepasst werden müsse. Gleichwohl sei das Unternehmen darauf vorbereitet.
Sahin: Neue Krebs-Therapien in der Entwicklung
Bis 2023 will BioNTech zudem ein neues Werk in Singapur aufbauen. Die Produktionsstätte solle die weltweite Versorgung mit mRNA-Impfstoffen ermöglichen sowie eine schnelle Reaktionsfähigkeit bei möglichen zukünftigen Pandemien in Südostasien bieten. In Singapur plant BioNTech zudem einen regionalen Hauptsitz. Im US-amerikanischen Cambridge, Massachusetts, hat BioNTech bereits einen US-Hauptsitz eröffnet. In Singapur soll eine Bandbreite an neuen mRNA-Impfstoffen und -Therapeutika gegen Infektionskrankheiten und Krebs produziert werden. Bei den Krebstherapien forsche BioNTech derzeit an drei Entwicklungsprogrammen, die „zeitnah die fortgeschrittene klinische Phase erreichen“, so Unternehmenschef Ugur Sahin. Sein Unternehmen plane die Markteinführung mehrerer Produkte in den kommenden fünf Jahren.