home Panorama, Wirtschaft Poststation: Verbesserte Packstation bietet Briefmarkenkauf und Videochat

Poststation: Verbesserte Packstation bietet Briefmarkenkauf und Videochat

Die Deutsche Post DHL startet Tests mit neu entwickelten Poststationen. Wie das Unternehmen am Dienstag bekannt gab, werden 20 neue Automaten Dienste wie Paketannahme, Briefmarkenkauf oder sogar Videochats mit einem Servicemitarbeiter rund um die Uhr ermöglichen. Später soll zudem auch der Empfang von Paketen an den Automaten möglich sein. Für diesen Service ist dann wie bei der bekannten Packstation eine vorherige Registrierung erforderlich.

Poststation-Testbetrieb an 20 Standorten in NRW

INFO-BOX:
DHL Packstation
Das Packstation-System wurde ab Ende 2001 von DHL aufgebaut, Pilotstädte waren Dortmund und Mainz. Aktuell gibt es bundesweit rund 6.500 Packstations-Automaten mit etwa 500.000 Fächern, an denen DHL-Kunden rund um die Uhr Sendungen abholen oder selbst einliefern können. Mitte 2018 lag die Zahl der für das System Packstation registrierten Kunden bei über zehn Millionen.
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„Mit der Poststation möchten wir unseren Kunden unsere postalischen Leistungen an noch mehr Standorten anbieten – und das auf möglichst bequeme Weise. So kann der neue Automat rund um die Uhr genutzt werden und ist leicht zu bedienen. Damit gehen wir unmittelbar auf die Wünsche unserer Kunden ein, die uns diese Bedürfnisse in Befragungen regelmäßig zurückmelden“, sagte Holger Bartels, Leiter des Multikanalvertriebs Post & Paket Deutschland der Deutsche Post DHL Group. An diesem Dienstag nahm die erste Poststation in Würselen den Betrieb auf. Innerhalb des Testbetriebs sollen 19 weitere Abholstationen in Nordrhein-Westfalen folgen. Getestet wird aber nicht nur in Kleinstädten oder auf dem Land. Auch urbane Gebiete wie Euskirchen, Köln oder Aachen sollen erschlossen werden.

An den Poststationen können Kunden nach Angaben des Unternehmens rund 90 Prozent der Postdienstleistungen erhalten, die in Filialen üblicherweise nachgefragt werden. Die Poststationen lassen sich per Touchscreen bedienen. Briefmarken können Kunden bargeldlos mit allen gängigen EC- oder Kreditkarten sowie mit Google Pay oder Apple Pay bezahlen. Für die Nutzung fallen keine zusätzlichen Gebühren an. Die Poststationen haben einen integrierten Briefkasten und Platz für 18 bis 106 Paketfächer, wie man sie auch schon von den Packstationen kennt.

Bundesweit gibt es bisher schon mehr als 6.500 Packstationen. Bis Ende 2023 soll deren Zahl auf 12.000 steigen, hatte die Deutsche Post DHL im Herbst vergangenen Jahres angekündigt. Besonders in der Corona-Pandemie hätten die Kunden die Packstationen mehr für sich entdeckt, so Konzernvorstand Tobias Meyer damals. Im Zuge der Digitalisierung plant der Konzern zudem weitere digitale Dienste, wie die Online-Nachverfolgung von Briefen, ein verbessertes Paket-Tracking und das Frankieren per Smartphone.

Zahl der Post-Filialen und Briefkästen schrumpft

Mit der Testphase erhofft sich die Deutsche Post DHL nützliche Rückmeldungen ihrer Kunden. Anschließend will man die Poststation auf Basis der Kundenreaktionen weiter verbesseren und das Leistungsspektrum gegebenenfalls noch ausbauen. Zudem will man dann festlegen, in welchem Umfang und an welchen Standorten die Poststationen zukünftig zum Einsatz kommen. Besonders in ländlichen Regionen bietet der Automat die Wiederaufnahme eingestellter Serviceleistungen. In den vergangenen 20 Jahren hat das Unternehmen mehr als 900 Postfilialen geschlossen. Dazu gehören auch sogenannte Postagenturen wie beispielsweise Zeitschriftenläden. Eigene Filialen hatte die Deutsche Post DHL im Jahr 2019 gerade einmal noch rund 1.000. Auch die Zahl der Briefkästen nahm im Zuge des schrumpfenden Briefaufkommens stark ab. Deutlich zugenommen hat hingegen das Paketgeschäft, in dem der Konzern im vergangenen Jahr einen neuen Rekord aufgestellt hat.