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Deutsche Post: Porto für Standardbrief steigt ab 2022 auf 85 Cent

Die Deutsche Post plant zum Jahreswechsel höhere Preise für Briefe und Postkarten. Einen Standardbrief zu verschicken soll ab Januar dann 85 statt bisher 80 Cent kosten. Für eine Postkarte werden 70 statt 60 Cent fällig. Wie die Post am Mittwoch in Bonn mitteilte, sollen zudem die Preise für andere Briefprodukte wie Maxibrief, Einschreiben oder Bücher-/Warensendung zum 1. Januar 2022 „moderat“ steigen. Die ab 1. Januar eingeführten Preise gelten dann für drei Jahre.

Bundesnetzagentur erlaubt Erhöhung um 4,6 Prozent

INFO-BOX:
Briefporto ab 1.1.2022
Standardbrief: 0,85€
Kompaktbrief: 1,00€
Großbrief: 1,60€
Maxibrief: 2,75€
Postkarte: 0,70€

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Das Unternehmen begründete die Preissteigerungen mit gestiegenen Kosten. Zuletzt hatte die Post das Porto Mitte 2019 angehoben, damals verteuerte sich ein Standardbrief von 70 auf 80 Cent. Zuvor hatte die Bundesnetzagentur einen Spielraum von 4,6 Prozent für Preiserhöhungen bekanntgegeben. Um diesen Prozentbetrag darf der Warenkorb aller Briefarten teurer werden. Der Wert ist relativ niedrig, bei der letzten Portoanhebung lag er beispielsweise bei bis zu 10,6 Prozent.

Die Bundesnetzagentur muss nun den geplanten Preiserhöhungen noch zustimmen. Tatsächlich seien die Preiserhöhungen aber weniger als der nötige Ausgleich „der zwischenzeitlich eingetretenen Lohnkostensteigerungen und (…) der in den nächsten Jahren zu erwartenden Steigerung der Stückkosten durch weiter sinkende Briefmengen, höhere Inflation und Zusatzkosten für einen klimafreundlicheren Briefdienst“, teilte die Post mit. Mit letzterem sind Investitionen in moderne Technik und klimaschonenden Transport gemeint, etwa in Elektrofahrzeuge. Selbst nach der angekündigten Preissteigerung liege man im europäischen Vergleich fast 30 Prozent unter dem Durchschnitt und auf dem Niveau von Ländern wie Kroatien oder Polen.

Post mit beherrschender Stellung auf dem Briefmarkt

Die Briefpreise der Post für Privatkunden müssen von der Bundesnetzagentur grundsätzlich genehmigt werden. Sie überprüft die Porto-Erhöhungen, weil das Unternehmen als ehemaliger Staatsmonopolist immer noch eine beherrschende Stellung auf dem Markt einnimmt. Der Bonner Konzern ist das einzige Unternehmen in Deutschland, dass die Versorgung der Bevölkerung mit Briefen auch im ländlichen Raum sicherstellt. Die wenigen Konkurrenten konzentrieren sich in der Regel auf das wesentlich lukrativere Geschäft in Ballungsräumen oder mit Firmenkunden.

Generell schrumpft der Briefmarkt im Digitalzeitalter seit langem. Die Menschen schreiben sich viel weniger Briefe als früher, sondern kommunizieren verstärkt über E-Mails, Chats und soziale Medien. Allerdings ist das Privatkunden-Briefgeschäft auch für die Post weiterhin lukrativ. Das liegt nicht zuletzt auch an den vom Staat genehmigten regelmäßigen Preiserhöhungen. Die Preise für Geschäftspost sind von der aktuellen Preisrunde nicht betroffen. Diese handelt das Unternehmen generell selbst mit den jeweiligen Kunden aus und gewährt je nach Volumen und Art der Lieferungen Rabatte.